Nach mehrjährigen Ermittlungen verhaftete die italienische Polizei auf der Mittelmeerinsel Sardinien sowie in anderen Teilen des Landes 18 Verdächtige, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf italienische Behörden. Die Gruppe, mit mutmaßlicher Verbindung zum mittlerweile verstorbenen Osama bin Laden habe 2010 einen Anschlag auf den Vatikan geplant. Darauf würden abgehörte Telefonate hindeuten.
Beweise für das Vorhaben haben die Ermittler bisher offenbar nicht gefunden, lediglich „einen starken Verdacht“. Die mutmaßlichen Täter hätten „in ironischer Form über den Papst“ gesprochen, habe Mario Carta, Sprecher der Anti-Terror-Einheit Digos, die an den landesweiten Ermittlungen beteiligt war, bei einer Pressekonferenz gesagt.
Den italienischen Behörden zufolge soll die Al-Qaida-Zelle von Sardinien aus auch einen internationalen Menschenschmugglerring betrieben haben, um mit dem Gewinn aus diesen Geschäften islamistische Terrororganisationen in anderen Ländern zu finanzieren. Mitglieder der Gruppe seien zudem 2009 an einem Anschlag mit mehreren hundert Toten im pakistanischen Peschawar beteiligt gewesen. Zwei der nun verhafteten Terrorverdächtigen seien vor bin Ladens Tötung durch amerikanische Spezialkräfte im Mai 2011 dessen Leibwächter gewesen. (pro)