Der Codex Sinaiticus ist ein ägyptisches Bibel-Manuskript aus dem 4. Jahrhundert. Der Kodex enthält große Teile des Alten und ein vollständiges Neues Testament. Wie die Universität Leipzig mitteilte, sollen die an vier Orten aufbewahrten Teile des „Codex Sinaiticus“ auf dem Wege der Digitalisierung in einer Datenbank zusammengeführt werden. Darauf verständigten sich laut „Kathpress“ die vier beteiligten Institutionen, das St. Katharinen-Kloster auf dem Sinai in Ägypten, die Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg, die British Library in London und die Universitätsbibliothek Leipzig. Damit wird das Dokument sowohl der Wissenschaft als auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Abschrift, eine griechische Pergament-Handschrift aus dem vierten Jahrhundert, befand sich jahrhundertelang im Besitz des St. Katherinen Klosters auf der Halbinsel Sinai. Im Jahr 1844 wurden Fragmente des Codex (43 Blätter auf Pergament) vom deutschen Theologen und Orientforscher Constantin von Tischendorf nach Deutschland gebracht. Seitdem werden sie in der Leipziger Universitätsbibliothek aufbewahrt.
Im Jahr 1859 erwarb Tischendorf weitere Blätter vom Kloster und übereignete sie dem Zaren Alexander II. für die Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg. Bis auf fünf Fragmente verkaufte die sowjetische Regierung sie im Jahr 1933 an das British Museum in London. Von dort gingen sie an die British Library. 12 weitere Fragmente wurden schließlich 1975 im St. Katharinen Kloster aufgefunden.