„Abtreibungsgegner und Fundi“: Kritik am neuen CDU-Generalsekretär
Der neue Generalsekretär der CDU, Peter Tauber, wird von feministischen Gruppen kritisiert, weil er angeblich mit einem weitreichenden Abtreibungsverbot sympathisiert. Klare Worte von Tauber zu dem Thema gibt es jedoch nicht.
Peter Tauber hat das Amt des CDU-Generalsekretärs am 16. Dezember von Hermann Gröhe übernommen
Die Gerüchte um Peter Taubers Haltung zur Abtreibung, die im Internet kursieren, waren am Freitag Spiegel Online einen Bericht wert, in dem davon die Rede ist, dass Tauber wegen seiner Meinung unter Druck stehe. „Seit Tagen kursiert in einigen Blogs und sozialen Netzwerken der Verdacht, Tauber befürworte ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen“, heißt es in dem Artikel auch unter Berufung auf die Evangelische Nachrichtenagentur idea, die auf ihrer Website berichtet, Tauber habe sich als Vorsitzender der Jungen Union Hessen wiederholt für eine Verschärfung des Abtreibungsparagrafen 218 eingesetzt. Spiegel Online kommentiert dies mit den Worten: „Belegen lässt sich die Behauptung schwer. Man findet keine eindeutigen öffentlichen Beiträge oder Interviews von Tauber dazu.“
Gleichwohl hat es der Verdacht, Peter Tauber könne ein Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen sein, in den Wikipedia-Eintrag des Politikers geschafft. Dort findet sich auch die Kritik des „Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung“: „Mit seinen Vorstellungen steht der 39-Jährige bei Fragen zum Thema der sexuellen Selbstbestimmung offenbar am rechtskonservativen, fundamentalistisch-religiösen Rand der Gesellschaft“, heißt es in der Stellungnahme.
Tauber stand von 2003 bis 2009 an der Spitze des Landesverbands Hessen der Jungen Union. Im Jahr 2006 sprach sich der Landesausschuss der Gruppe per Beschluss für ein weitreichendes Verbot von Abtreibungen aus. Schwangerschaftsabbrüche sollten demnach nur nach einer Vergewaltigung oder einer Gesundheitsgefährdung der Mutter möglich sein. Spiegel Online schreibt, es sei nicht feststellbar, welche Position Tauber zu diesem Zeitpunkt vertreten habe, seine Stimme sei eine von Dutzenden Mitgliedern des Gremiums gewesen. Fest stehe allerdings auch, dass Tauber sich von dem Beschluss nicht distanziert habe. Es gebe außerdem ein altes Zitat aus einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wonach Tauber das Thema Abtreibung „auch in den Parlamenten aus der Tabu-Ecke“ holen wolle. Vor einigen Jahren hob die JU Hessen ihren Beschluss zur Abtreibung wieder auf.
„Wertefundament eines gläubigen Christen“
Aus seiner Internetseite schreibt Tauber, der der evangelischen Kirche angehört: „Mein Wertefundament ergibt sich daraus, dass ich gläubiger Christ bin, Historiker und Reserveoffizier.“ Der Humanistische Pressedienst kommentierte diese Äußerung mit den Worten: „Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeit vor 100 Jahren.“ Tauber benennt indes Martin Luther als „Held der Geschichte“, weil er „für seine Überzeugungen bis zur letzten Konsequenz eingetreten ist“.
Der neue CDU-Generalsekretär selbst hat sich bislang nicht zu der Kontroverse geäußert. Aus der Parteizentrale heißt es laut Spiegel Online: „Die CDU hat eine klare Haltung zum Schutz des menschlichen Lebens. Wir sehen keinen Änderungsbedarf an der aktuellen Rechtslage. Diese Haltung teilt unser Generalsekretär völlig.“ (pro)
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