Der Journalist Michael Martens plädiert dafür, Flüchtlinge mit den „rechtsstaatlichen Spielregeln“ Deutschlands vertraut zu machen. Wer etwa Frauenrechte oder Spott über Religion ablehne, solle das Land wieder verlassen.
Die Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, müssen von Beginn an mit den rechtsstaatlichen Spielregeln und europäischen Werten vertraut gemacht werden. Das hat Michael Martens in einem Kommentar in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gefordert
Für den Journalisten Michael Martens befindet sich Deutschland durch die Flüchtlingskrise vor der vielleicht größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung forderte er, mit Asylsuchenden ehrlich über Grundsätze zu sprechen – wie etwa rechtsstaatliche Spielregeln und europäische Werte. Ein Kernbestand von Werten ist für ihn im Umgang mit Flüchtlingen nicht verhandelbar. „Das Grundgesetz steht bei uns über dem Koran, der Bibel oder jedem anderen Buch, und sei es noch so heilig“, schrieb er. Es lasse dem Individuum die Wahl, an Gott zu glauben oder nicht, „und beides offen sagen“ zu dürfen.
Frauenrechte nicht für jeden Ankömmling selbstverständlich
Für die Deutschen seien ein selbstbestimmtes Leben für Frauen und die abgeschaffte Todesstrafe selbstverständlich, für die Neuankömmlinge in Deutschland nicht unbedingt. „Abgesehen von einigen wenigen historisch bedingten Einschränkungen“ gebe es Meinungsfreiheit. Diese sei nicht verhandelbar, und gelte auch für Witze über Religionen.
Die Flüchtlinge dürften wissen, dass sie in Deutschland weder Hunger und Durst noch den Tod fürchten müssen. Gewisse Gesetze, Regeln und Konventionen hätten Deutschland zu dem Land gemacht, das es jetzt sei. Mit dem Grundgesetz als Basis unterscheide sich Deutschland von ganz vielen der Herkunftsländer der Flüchtlinge.Dieses garantiere die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Außerdem könnten auch Paare zusammenleben, die unterschiedlichen Nationen oder Religionen oder dem gleichen Geschlecht angehörten. Jeder dürfe sein Leben so leben, wie er sich das wünsche: „Sollten Sie diese Ansichten jedoch ablehnen, ist es besser, wenn Sie unser Land rasch wieder verlassen“, schrieb Martens in einem Vorschlag, wie eine Willkommens-Broschüre für Flüchtlinge klingen könnte. Viele Neuankömmlinge müssten erst lernen, was für Deutschland seit 1949 unter schrecklichen Rückschlägen selbstverständlich geworden ist.
Gewaltige Kluft nicht klein reden
In der aktuellen Debatte wünscht sich Martens, die „gewaltige kulturelle Kluft zwischen Pommern und dem Punjab nicht klein zu reden“. Die Flüchtlinge kämen aus islamisch geprägten Staaten. „Das wird Deutschland verändern. Das muss nichts Schlechtes sein. Damit Deutschland sich ändert und dennoch bleibt, wie es ist, müssen wir aber nach Kräften darauf Einfluss nehmen, wie es sich ändert“, bilanziert Martens. „Sonst schaffen wir das nicht.“ (pro)
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