Die Anzeige des Muslims Erhat Toka, der Nuhr als „Hassprediger“ beschimpft und angezeigt hatte, findet der Kabarettist „lustig“. Er habe ja Humor und er habe sich nicht gegen eine Religionsgemeinschaft gewandt. „Ich habe kein Interesse daran, Muslime zu beschimpfen. Im Gegenteil. Ich habe gar keine Idee, was er meint“, sagte Nuhr zu den Anschuldigungen. Der Kabarettist hatte bei einem seiner Auftritte erklärt, im Islam sei die Frau zwar frei, aber im erster Linie davon frei, alles entscheiden zu müssen: „Wenn man nicht wüsste, dass der Koran Gottes Wort ist, könnte man meinen, ein Mann habe ihn geschrieben.“ Er verstehe nicht, was daran antiislamisch sei, sagte Nuhr nun in der Zeitung Die Welt. Zudem finde er einen anderen Satz aus seinem Programm viel wichtiger, dass sich nämlich der Islam nur dann tolerant gebe, wenn er nicht an der Macht sei. „Auch darüber war man beleidigt. Ein Gegenbeispiel hat mir aber auch noch niemand nennen können“, sagte er Komiker.
Er habe außerdem kein Verständnis dafür, dass „die bei uns lange erkämpfte Meinungsfreiheit nicht mehr ernst genommen wird, wenn sich Islamisten dagegenstemmen.“ Offenbar gehe es um Wertekonflikte: „Man will ausländerfreundlich sein, man will aber auch Meinungsfreiheit. Und man will frauenfreundlich sein, aber auch islamfreundlich.“ Seine Kollegen gingen diesem Konflikt gerne aus dem Weg und „ziehen den Schwanz ein“. Die meisten seiner Kollegen würden die Augen davor verschließen, dass man aufpassen müsse, was man sagt. Sonst drohe physische Gewalt oder man werde als „islamophob“ bezeichnet.