„Marc Wiese ist ein Meisterwerk gelungen, das den Zuschauer mit der existenziellen Frage nach Menschlichkeit in einem unmenschlichen System konfrontiert“, begründet die Jury des Katholischen Medienpreises die Auszeichnung für „Camp 14“. Der Film erzählt in Anlehnung an das gleichnamige Buch die Lebensgeschichte von Shin Dong-hyuk, der in einem nordkoreanischen Straflager geboren wird und im Alter von 22 Jahren fliehen kann. Erst, als er den unmenschlichen Bedingungen im Lager entkommen ist, lernt er, was Worte wie Liebe oder Mitgefühl bedeuten. Die Jury erklärt weiter, Wiese zeige, „dass Zuwendung und Liebe nicht als genetisches Programm im Menschen angelegt sind, sondern in einem Sozialisationsprozess wachsen. Überdeutlich wird das, als Shin, der der Exekution seiner Mutter beiwohnen musste, sagt: ‚Ich wusste nicht, dass man da weinen muss.‘“
Eine weitere Auszeichnung geht an Raoul Löbbert für den Artikel „Die Gnadenabteilung“ in der Zeitungsbeilage Christ und Welt. Darin beschäftigt Löbbert sich mit der systematischen Ermordung behinderter Kinder in einem ehemaligen Franziskanerkloster, das Nationalsozialisten übernommen hatten. Die Preise sind mit 5.000 Euro dotiert und werden am 27. Oktober in Bonn vergeben.
Zudem vergibt die Jury zwei Mal die undotierte Auszeichnung „journalistisch wertvoll“. Zum einen erhalten Christina Brunner und Christine Strasser den Preis für die Serie „Was glaubst du?“ in der Mittelbayerischen Zeitung. Zum anderen werden Anabel Münstermann, Ina Jackson und Kristine Kretschmer für den Hörfunkbeitrag „Du kannst das Baby doch nicht mal halten!“ auf SWR2 ausgezeichnet. (pro)