Aronofsky über „Noah“: „Genauso steht es in der Bibel“
Darren Aronofskys Epos Noah ist bereits erfolgreich in den USA gestartet, in dieser Woche kommt er auch hierzulande ins Kino. Amerikanische Christen haben den Film als nicht bibeltreu genug kritisiert. Im Interview mit der Tageszeitung Die Welt verteidigt der Regisseur seine künstlerische Freiheit.
Von PRO
Foto: Paramount
Im Film Noah gibt es Steinriesen und eine nackte Hauptfigur – manchen Christen geht das zu weit. Regisseur Darren Aronofsky hat seinen Stil nun verteidigt
Noah sei eine der ältesten Geschichten der Menschheit. „Deshalb haben wir all die Interpretationen, die sich um Noah ranken, beiseite gelassen und sind zum Kern zurück gekehrt“, sagt Aronofsky im Interview. Dennoch kritisieren Christen in den USA den Film als unbiblisch. Die Welt spricht den Regisseur auf eine Szene an, in der Noah nackt und betrunken am Strand liegt: „Lächerlich. Genauso steht es in der Bibel“, wehrt sich Aronofsky. Überhaupt hätten viele Menschen eine falsche Vorstellung vom Arche-Erbauer und der Welt seiner Zeit: „Die meisten Leute denken bei Noah an einen alten Mann mit weißem Bart in Sandalen. Alles falsch. Wir reden von – im wahrsten Sinn – vorsintflutlichen Zeiten. Der Leviathan streunte auf der Erde herum, ein Seeungeheuer. Riesige Engel gingen umher. Es war, laut Bibel, eine völlig andere Welt, so anders wie Tolkiens Mittelerde. Die Beschreibungen sind metaphorisch zu nehmen, nicht wörtlich.“
„Schrecklich schlechte Sachwalter von Gottes Kreation“
Aronofsky ist die Brisanz des biblischen Stoffes bewusst. So habe eine Beraterfirma namens Grace Hill Media im Auftrag des Filmstudios den Kontakt zu evangelikalen Gruppen in den USA gepflegt. Zudem erscheine auf der Webseite und im Trailer des Films die Erklärung, es handle sich dabei nicht um die biblische Geschichte, Noah sei lediglich davon inspiriert. Für den Regisseur ist diese Kunstfreiheit eigentlich eine Selbstverständlichkeit: „Vier Kapitel der Genesis in einen abendfüllenden Film zu gießen, das geht ohne künstlerische Freiheiten gar nicht. So steht in Genesis ausdrücklich, dass Noah kein einziges Wort spricht, bis die Flut vorbei ist. Wenn Sie Russell Crowe besetzen, wollen Sie ihn dann zwei Stunden lang kein Wort reden lassen?“
Auch, wenn Aronofsky sich Interpretationsspielraum bei der Verfilmung der biblischen Geschichte gelassen hat, eines ist für ihn klar aus der Heiligen Schrift ableitbar: „Die Fäulnis auf diesem Planeten ist für jeden sichtbar. Pflegen wir unseren Garten, wie die Bibel uns auffordert? Sicher nicht.“ Generell seien die Menschen „schrecklich schlechte Sachverwalter von Gottes Kreation“. „Wunderbar“ findet Aronofsky, dass Papst Franziskus dies immer wieder zur Sprache bringe. (pro)
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