Ausstellung: Ein „christenfreier“ Irak?

Mit der Lebenssituation der Christen im Irak befasst sich ab dem 8. Dezember die Ausstellung "Exodus – Christen im Irak" in Braunschweig. Sie zeigt Bilder von Gläubigen, die im Ghetto eingesperrt sind. Der Eintritt ist frei.
Von PRO

Die Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher befürchtet, dass Länder wie der Irak "angesichts der insbesondere unter dem Islamismus aufgeflammten Christenfeindlichkeit (…)  ‚christenfrei’" werden könnten. Das schreibt sie in einem Beitrag im Buch "Märtyrer 2012 – Das Jahrbuch zur Christenverfolgung heute".

"Wo religiöse Vielfalt eingeschränkt wird, werden Christen verdrängt"

Die Braunschweiger "Spürsinn"-Galerie zeigt zu diesem Thema eine Ausstellung. In einer Pressemitteilung heißt es: "Der Hagener Pressefotograf Andy Spyra besuchte Anfang des Jahres eine der letzten christlichen Enklaven im Irak und brachte bildliche Eindrücke zurück, die anrühren und berühren." Christen würden gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen. "Die Gründe für das Verschwinden der Christen und damit der christlichen Kultur aus den Ländern des Nahen Ostens sind komplex und von Land zu Land verschieden", teilt die Galerie mit. Bemerkenswert dabei sei, dass immer dort, wo politische Entwicklungen die religiöse und kulturelle Vielfalt einschränkten, eine Verdrängung der Christen einsetze.

Im Irak herrscht seit dem Sturz Saddam Husseins und dem darauf folgenden Machtvakuum ein blutiger Konflikt zwischen den verschiedenen Religionsgruppen. Islamische Extremisten verfolgten Christen, weil sie in deren Glauben die Personifizierung des Westens sehen, den es zu vernichten gilt. Bis 2003 lebten 1,2 Millionen Christen im Irak, heute sei es maximal noch ein Drittel.

"Ein Mahnmal gegen das Vergessen"

Der Geschäftsführer der "Spürsinn"-Galerie, Michael Weil, erläutert gegenüber pro, dass ihn die Fotografien sehr bewegt hätten: "Die 20 Bilder zeigen die Lebenssituation, der im Ghetto eingesperrten Christen, wie ihre Kirchen aussehen und wie sie sich in der kargen Landschaft einrichten."

Der Fotograph Spyra habe die Bilder mit einer analogen Kamera auf Schwarzweiß-Film aufgenommen. Die Bilder seien ein Mahnmal gegen das Vergessen von Not und Verfolgung. Alle Bilder der Ausstellung könnten käuflich erworben werden. Jedes Bild sei ein Unikat.

Der 28-jährige Andy Spyra ist preisgekrönter, freischaffender Pressefotograf. Der Hagener veröffentlichte unter anderem in der "New York Times", im "Time"-Magazin, "Stern" und bei "Newsweek". (pro)

Zwischen dem 8. Dezember 2012 und 13. Januar 2013 zeigt die Braunschweiger "Spürsinn"-Galerie in der Gifhorner Straße 148 die Ausstellung "Exodus – Christen im Irak". Der Eintritt ist frei.

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