Einige der zahlenmäßig hoffnungslos unterlegenen Soldaten, die das Gebäude bewachen sollten, seien beim Ansturm Tausender Demonstranten und durch die Attacken einiger Teilnehmer der Demonstration möglicherweise in Panik geraten. Auf Videos und Fernsehbildern war zu sehen gewesen, wie Zivilisten von gepanzerten Fahrzeugen überrollt wurden.
Unklar blieb aber weiterhin, wer die mit Stöcken und zum Teil auch mit Schusswaffen ausgerüsteten Männer waren, die eine zunächst friedliche Kundgebung gegen die Diskriminierung von Christen zu einer Gewaltorgie machten. Bei den Ausschreitungen waren in der Nacht zum Montag nach Angaben aus Sicherheitskreisen drei Soldaten, ein Polizist und 22 christliche Zivilisten getötet worden.
Vorwurf: Mubaraks Anhänger stecken hinter der Gewalt
Das Oberhaupt der ägyptischen Muslimbruderschaft, Mohammed Badia, sagte in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf die Frage, wer die der Eskalation bei der Demonstration provoziert habe: "Die Überbleibsel der (inzwischen verbotenen) Nationaldemokratischen Partei (von Mubarak) stecken dahinter, und das bilde ich mir nicht einfach nur ein." Schließlich hätten mehrere ehemalige Parteimitglieder, nachdem sie verstanden hätten, dass ihnen das neue Wahlgesetz den Weg zur Kandidatur bei der Parlamentswahl versperrt, damit gedroht, "Ägypten in Brand zu setzen". (pro/dpa)