Missio fordert von Merz Solidarität mit Christen im Westjordanland

Am Wochenende ist Bundeskanzler Merz erstmals zu Besuch in Jordanien und in Israel. Das Hilfswerk missio appelliert an ihn, sich vor Ort auch für die Rechte der Christen einzusetzen.
Der Präsident von missio Aachen Dirk Bingener wünscht sich, dass sich Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Israel-Besuch auch für die Christen vor Ort einsetzt.

Das katholische Hilfswerk missio bedauert, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf seiner Reise nach Israel und Jordanien nicht christliche Gemeinden im Westjordanland besuchen wird. „Leider steht das anscheinend nicht auf dem Reiseplan des Kanzlers“, sagte missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener am Samstag in Aachen.

Ein Besuch des Kanzlers im Westjordanland kurz vor Weihnachten hätte eine „starke symbolische Kraft“ gehabt. Bingener appellierte an den Kanzler, auf seiner Nahost-Reise am Samstag und Sonntag zumindest an anderer Stelle Vertreter der Kirchen und der christlichen Zivilgesellschaft vor Ort zu treffen. „Es braucht jetzt ein Zeichen, dass Deutschland und Europa auch die Christen und ihre Situation im Heiligen Land sehen und sie unterstützen“, betonte er.

Kirchengemeinden im Westjordanland zunehmend unter Druck

Die christlichen Gemeinden dort litten ebenfalls unter den Folgen des Krieges in Gaza und der militärischen Auseinandersetzungen in der gesamten Region, die durch den Terrorangriff der Hamas auf Israel vor zwei Jahren ausgelöst wurden, erklärte Bingener. Der Waffenstillstand sei brüchig, die wirtschaftliche und soziale Lage gerade im Westjordanland weiter angespannt.

„Die Christen dort sehen sich zudem zunehmenden Anfeindungen ausgesetzt“, beklagte der Präsident von missio. „Das alles erzeugt enormen Auswanderungsdruck.“ Die Betroffenen brauchten das Gefühl, von der Welt wahrgenommen zu werden.

epd
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