Es sei die „verrückteste Challenge“, die er jemals gestartet habe. Der selbsternannte „Insta-Mönch“ Bruder Lukas Boving, fordert Politiker auf Instagram auf, das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ Zeile für Zeile zu singen – und die machen mit.
Angefangen hat alles mit dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU). In einem Video-Interview fragt Boving den Politiker: „Wie katholisch sind Sie?“, und stimmt das Lied „Großer Gott“ an. Günther singt spontan weiter mit: „… wir loben dich.“ Das kurze Interview mit Günther fand im Benediktiner-Kloster Nütschau bei Bad Oldesloe statt, wo Bruder Boving als Mönch lebt. Günther war dort zu einem Gespräch mit Erzbischof Stefan Heße zu Gast. Der Ministerpräsident, selbst Katholik, ermutigte dazu, den Glauben zu leben und empfahl das Kloster als einen Ort, an dem man gut zur Ruhe kommen und „gute Gedanken“ entwickeln könne.
Aus der spontanen Gesangseinlage des Ministerpräsidenten entstand die Idee, weitere Politiker zum Singen von „Großer Gott, wir loben dich“ zu animieren. Und zwar an der Stelle, wo Günther gestoppt hatte. Mit dem Video der kurzen Gesangszeile von Günther rief Bruder Boving weitere CDU-Politiker auf, mitzumachen – zuerst Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, Philipp Amthor und Martin Plum. Die drei ließen es sich nicht nehmen und sangen gemeinsam die Zeile „Herr, wir preisen deine Stärke“ ein und schickten das Video an den „Insta-Mönch“.
Dass die drei Politiker tatsächlich mitsingen, hätte er nicht gedacht, sagte Bruder Boving in dem Video. Und er legt nach: Nun sind die CDUler Jens Spahn, Franziska Hoppermann und Catarina dos Santos-Wintz aufgefordert, weiterzusingen.
Aber warum sind nur CDU-Politiker dabei und nur Katholiken? Das fragten sich auch die Instagram-Nutzer, die unter den Videos von Bruder Boving kommentierten. Der antwortet darauf: „Wenn sich drei Abgeordnete hinstellen und vor der Deutschland- und Europaflagge laut über Gott singen“, dann müsse man doch nicht sofort eine „Grundsatzdebatte“ lostreten. Es gehe einfach darum, dass Politiker öffentlich ihren Glauben zeigten – inklusive der Bundestagspräsidentin.
Auch wenn es bei Politik um „mehr als Singen“ gehe, schätze er die Beteiligung der Abgeordneten sehr. Denn die Aktion zeige „einen Moment, der verbindet und einfach guttut“. Bruder Boving fügte hinzu: „Damit die Menschen da draußen mal sehen: Gott ist in unserer Politik alles andere als vergessen.“
Ob Spahn, Hoppermann und dos Santos-Wintz die Challenge annehmen und die nächsten Zeilen einsingen, ist noch nicht klar. Bruder Lukas Boving arbeitete früher in einer Werbeagentur und kam über ein Schweigeseminar zum Benediktiner-Kloster Nütschau. Dort trat er vor mehreren Jahren ein und lebt dort seitdem als Mönch. Seit mehreren Jahren betreibt er auch seinen Instagram-Kanal, auf dem er mit humorvollen Videos einen Einblick in das Klosterleben gibt und Inhalte des christlichen Glaubens für die Social-Media-Zielgruppe aufbereitet.