Der Berliner Theologe und Gründer des christlichen Kinder- und Jugendwerkes „Die Arche“, Bernd Siggelkow, will künftig auch politisch Verantwortung übernehmen. Bei der Abgeordnetenhauswahl am 20. September 2026 tritt der 61 Jahre alte Siggelkow im Wahlkreis Marzahn-Mitte für die CDU an, wie die „B.Z.“ am Mittwoch berichtet. Die Zeitung rechnet für die Wahl im nächsten Jahr in dem Wahlkreis mit einem spannenden Duell zwischen dem Politik-Neuling und der amtierenden SPD-Innensenatorin Iris Spranger.
Seit mehr als drei Jahrzehnten engagiert sich Siggelkow gegen Kinderarmut, für Familienförderung und Chancengleichheit. Was einst als kleine lokale Initiative begann, hat sich zu einer bundesweiten Bewegung entwickelt. Für seinen Einsatz erhielt der Pastor bereits den Verdienstorden des Landes Berlin, das Bundesverdienstkreuz sowie den Bambi.
Siggelkow will das, was er in der täglichen Arbeit mit Kindern und Familien erlebt, in die Politik bringen. „Mir war immer wichtig, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und Hilfe schnell und unkompliziert ankommt“, erklärte der Arche-Gründer gegenüber der Zeitung, und weiter: „Das hat mich auch motiviert, politisch aktiv zu werden, um nicht nur zu reden, sondern zu handeln.“
Dem Bericht zufolge ist Siggelkow erst im vergangenen Jahr der CDU beigetreten. Er wolle einer Partei angehören, die fest in der demokratischen Mitte stehe und bei der er seine Überzeugungen und Ansichten ohne große Kompromisse vertreten könne, erklärte der Arche-Gründer gegenüber der Zeitung. Bereits 2022 war er auf Einladung der Berliner CDU als Volksvertreter bei der Wahl von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Paul-Löbe-Haus dabei.
Der Berliner CDU-Kreischef Mario Czaja begrüßte den Schritt. Siggelkow sei bestens geeignet, um sich „um die kleinen und großen Probleme der Menschen zu kümmern“. Für den Arche-Gründer selbst ist die Verbindung zwischen sozialer Praxis und Politik zentral. „Mir ist ein wichtiges Anliegen, die Arche und Politik miteinander zu verbinden. Denn in der praktischen Arbeit vor Ort sehe ich, was zu tun ist.“