Der US-amerikanische rechtskonservative Aktivist und Influencer Charlie Kirk ist am Mittwoch im Alter von 31 Jahren in Utah erschossen worden. Die von ihm gegründete Organisation „Turning Point USA“ hatte auf dem Campus der Utah Valley Universität eine Veranstaltung organisiert, auf der Kirk gesprochen hatte. Wie auf Videos, die im Netz kursieren, zu sehen ist, wurde Kirk am Hals getroffen.
US-Präsident Donald Trump verkündete am späten Abend europäischer Zeit Kirks Tod. „Niemand hat die Jugend der Vereinigten Staaten besser verstanden oder ihr Herz erobert als Charlie“, schrieb Trump über seinen Unterstützer auf „Truth Social“. „Er wurde von ALLEN geliebt und bewundert, vor allem von mir, und nun ist er nicht mehr bei uns.“ Der Präsident ordnete an, dass alle amerikanischen Flaggen bis Sonntag, 18 Uhr, auf halbmast gesetzt werden sollten.
Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, rief die Nation zum Gebet „für Charlie und seine Familie“ auf. Der Mord an ihm „verletzt die Kernprinzipien unseres Landes: unser jüdisch-christliches Erbe, unsere Zivilgesellschaft, der amerikanische Weg, zu leben – das muss aufhören“. Meinungsunterschiede sollten auf zivilisierte Weise geklärt werden, nicht mit politischer Gewalt.
Charlie Kirk war als politischer Aktivist bekannt geworden. Über die Organisation „Turning Point USA“ (TPUSA), die er als junger Erwachsener gegründet hatte, hatte er viele Millionen Dollar gesammelt, um damit Trump zu unterstützen. Seine Zielgruppe waren vor allem Studenten, die er für die Republikaner gewinnen wollte.
Im Internet und darüber hinaus wurde er bekannt, weil er schlagfertig und eloquent auf Argumente seiner meist studentischen Diskussionsgegner einging und sich öffentlich anderen Meinungen entgegenstellte. Dabei argumentierte er für konservative Werte, gegen die „LGBT-Agenda“, gegen Wokeness und für privaten Waffenbesitz. Immer wieder wurde Kirk auch die Verbreitung von Falschinformationen, etwa zur angeblich „gestohlenen“ US-Präsidentschaftswahl, vorgeworfen.
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Noch vor Jahren war Kirk ein eher säkularer konservativer Aktivist gewesen, berichtet NBC, der klar für die Trennung von Staat und Kirche einstand. Später jedoch warb er für eine christliche amerikanische Nation, da nur sie Freiheit garantieren könne. Von Beobachtern wurde er daher als „christlicher Nationalist“ bezeichnet.
Die Kirchenschließungen der Corona-Pandemie trugen laut NBC dazu bei, dass Kirk seinen Glauben deutlich stärker in seine politische Theorie integrierte. 2021 gründete er den TPUSA-Ableger „TPUSA Faith“, mit dem er konservative Christen mobilisieren wollte. Kirk selbst gehörte zur Calvary Chapel Association, einer charismatischen evangelikalen Freikirche.