500 Jahre Täuferbewegung

Beim Pressegespräch in Hamburg stellten Kirchenvertreter am 8. September die Pläne zum Jubiläum „500 Jahre Täuferbewegung“ vor. Im Mittelpunkt steht das Motto „Gewagt“, mit Blick auf die Bedeutung täuferischer Impulse für heute.
Von Petra Kakyire
Sprecher und Sprecherinnen des Hintergrundgesprächs, von rechts nach links: Prof. Dr. Andrea Strübind (Professorin für Kirchengeschichte und historische Theologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie Vizepräsidentin für Studium und Lehre), Carsten Hokema (Pastor der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde in Hamburg-Altona), Prof. Dr. Astrid von Schlachta (Vorsitzende des Vereins „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525–2025“, Leiterin der Mennonitischen Forschungsstelle und Dozentin an der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg), Martin Schmitz-Bethge (Pastor der Mennonitengemeinde in Hamburg und Altona)

Am Montag hat in der Christuskirche Hamburg-Altona ein Pressegespräch zur Jubiläumsfeier „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525–2025“ stattgefunden. Der Festakt mit ökumenischem Gottesdienst wird am 21. September 2025 in Hamburg gefeiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird dabei eine Ansprache halten. Neben ihm werden weitere Gäste aus Politik, Ökumene und Gesellschaft erwartet. Das Jubiläum soll nicht nur eine historische Erinnerung, sondern auch eine Einladung zur Auseinandersetzung mit Glauben, Freiheit und Verantwortung sein.

Die Täuferbewegung im 16. Jahrhundert

Die Täuferbewegung ist nach Aussagen der Verantwortlichen im 16. Jahrhundert neben der Wittenberger und der Schweizer Reformation die dritte große reformatorische Strömung gewesen. Ihre Anhänger lehnten die Kindertaufe ab und traten für die Glaubenstaufe mündiger Christen ein. Sie wollten freiwillige Gemeinden bilden, die sich an biblischen Maßstäben orientierten. Für diesen Glauben hätten viele Verfolgung, Vertreibung und sogar Hinrichtung in Kauf genommen. Trotz Unterdrückung entwickelten die Täufer eigene Netzwerke und Strukturen. Heute gehören zu ihrem weiteren Spektrum unter anderem Mennoniten, Hutterer, Amische sowie Baptisten, hieß es im Pressegespräch.

Das Jubiläum „Gewagt!“ ruft dazu auf, die bleibende Bedeutung täuferischer Impulse zu bedenken: Freiheit des Glaubens, Gewaltlosigkeit und die Bereitschaft, für Überzeugungen einzustehen. „Die Erinnerung an 500 Jahre Täuferbewegung fordert dazu heraus, sich mit den eigenen Traditionen auseinanderzusetzen, den Glauben Anderer wahrzunehmen und sich selbstbewusst und dialogfähig in die ökumenische Diskussion einzubringen“, erklärte Astrid von Schlachta, Vorsitzende des Vereins „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525–2025“. Sie ist Dozentin an der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg.

Getragen wird die Initiative von täuferischen Kirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen