Am Montag hat in der Christuskirche Hamburg-Altona ein Pressegespräch zur Jubiläumsfeier „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525–2025“ stattgefunden. Der Festakt mit ökumenischem Gottesdienst wird am 21. September 2025 in Hamburg gefeiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird dabei eine Ansprache halten. Neben ihm werden weitere Gäste aus Politik, Ökumene und Gesellschaft erwartet. Das Jubiläum soll nicht nur eine historische Erinnerung, sondern auch eine Einladung zur Auseinandersetzung mit Glauben, Freiheit und Verantwortung sein.
Die Täuferbewegung im 16. Jahrhundert
Die Täuferbewegung ist nach Aussagen der Verantwortlichen im 16. Jahrhundert neben der Wittenberger und der Schweizer Reformation die dritte große reformatorische Strömung gewesen. Ihre Anhänger lehnten die Kindertaufe ab und traten für die Glaubenstaufe mündiger Christen ein. Sie wollten freiwillige Gemeinden bilden, die sich an biblischen Maßstäben orientierten. Für diesen Glauben hätten viele Verfolgung, Vertreibung und sogar Hinrichtung in Kauf genommen. Trotz Unterdrückung entwickelten die Täufer eigene Netzwerke und Strukturen. Heute gehören zu ihrem weiteren Spektrum unter anderem Mennoniten, Hutterer, Amische sowie Baptisten, hieß es im Pressegespräch.
Das Jubiläum „Gewagt!“ ruft dazu auf, die bleibende Bedeutung täuferischer Impulse zu bedenken: Freiheit des Glaubens, Gewaltlosigkeit und die Bereitschaft, für Überzeugungen einzustehen. „Die Erinnerung an 500 Jahre Täuferbewegung fordert dazu heraus, sich mit den eigenen Traditionen auseinanderzusetzen, den Glauben Anderer wahrzunehmen und sich selbstbewusst und dialogfähig in die ökumenische Diskussion einzubringen“, erklärte Astrid von Schlachta, Vorsitzende des Vereins „Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525–2025“. Sie ist Dozentin an der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg.
Getragen wird die Initiative von täuferischen Kirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).