Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen und Monaten zu Medienberichten, in denen gläubige Sportler in der Kritik standen. Eines dieser Beispiele lieferte der „Tagesspiegel“. Dessen Redakteurin Charlotte Bruch kritisierte, dass zwei christliche Profifußballerinnen öffentlich über ihren Glauben sprechen konnten, ohne dass Journalisten kritisch nachgefragt hätten. Problematisch werde es bei Aussagen, „die aus der hintersten Ecke des christlichen Fundamentalismus stammen“.
Klar ist: Diskriminierung hat auf dem Rasen, vor der Kamera oder in Stadien keinen Platz. Aber manchmal beschleicht den Verfasser dieser Zeilen das Gefühl, dass hier ein Thema konstruiert wird, das nach Aufmerksamkeit heischt, Klicks generiert und genau das macht, was es der Gegenseite vorwirft: nämlich Menschen diskreditiert. Wenn die Kritiker christlicher Fußballer Menschen nur aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Werte verurteilen, fallen sie auf der anderen Seite vom Pferd.
Die zwei Profis haben in den Fernsehauftritten, die ich gesehen habe –und das waren einige – zumindest nichts Diskriminierendes oder Fundamentalistisches gesagt. Und allein die Tatsache, dass sie sich etwa in einem Verein wie „Fußball mit Vision“ engagieren, in dem gläubige Fußballer zeigen, wie wertvoll ihnen ihr Glaube ist, gereicht doch nicht zu massiver Kritik.
Christliche Sportler fallen durch Fairness und Respekt auf
Auf unserer Seite haben wir auch über die Debatte um ein „Tagesschau“-Reel über gläubige Fußballer im Mai berichtet. Nachdem der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann den Beitrag scharf kritisiert hatte, nahm der NDR ihn offline. Inhaltlich ging es um öffentliche Glaubensbekenntnisse mit einem Jesus-T-Shirt oder Gebetsgesten.
Die Programmbeschwerde wurde zwar abgewiesen und die ARD sah keinen Verstoß gegen ihre presseethischen Standards. Dennoch gab der Sender selbstkritisch zu, dass durch den Text der Eindruck entstanden sei, „wir würden Missionsarbeit generell einen Vorwurf machen“. Ein wertvolles Eingeständnis.
Vielleicht sollten manche Journalisten einfach mal recherchieren, wie oft es gerade christliche Sportler sind, die durch Fairness, Respekt und ungewöhnliche Aktionen im Profizirkus auffallen: weil sie den anderen wertschätzen, ganz unabhängig von dessen Herkunft, seiner Überzeugung oder seinem Glauben.
Ein Hoch auf die ARD
Und weil in letzter Zeit so viel Kritisches zu lesen war, sind die anderen Beispiele umso wichtiger. Gestern Abend lief in der ARD eine Dokumentation über den Leipziger Fußball-Profi Benjamin Henrichs. Der Nationalspieler spricht darin ganz offen darüber, warum er Gott vertraut und ihm der christliche Glaube auch in Krisenzeiten Halt gibt. Und das alles ohne einen kritischen Unterton der Macher. Danke, liebe ARD! Geht doch! So können die Zuschauer selbst prüfen, wie authentisch das Auftreten des Profis ist und ob seine Aussagen zum christlichen Glauben belastbar sind – ohne dass die Kritik daran gleich frei Haus mitgeliefert wird.