Blinde Zerstörungswut in Kirchen

Die Deutsche Bischofskonferenz stellt zunehmend brutale Angriffe auf Kirchen fest. Brandstiftungen und Entweihungen offenbaren eine neue Dimension von Feindseligkeit gegenüber dem Christentum.
Von Norbert Schäfer
Kreuz am Boden

Die Deutsche Bischofskonferenz verzeichnet eine deutliche Verschärfung von Angriffen auf Kirchen. Während vor 20215 vor allem aufgebrochene Opferstöcke oder kleinere Sachbeschädigungen vorkamen, nehmen inzwischen gezielte und brutale Formen von Vandalismus zu. Die „Welt“ berichtet am Samstag über „zunehmend tabulose“ Zerstörungswut in Gotteshäusern, die eine offene Feindseligkeit gegenüber dem Christentum erkennen lasse.

Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, nennt im Artikel Beispiele: Exkremente in Weihwasserbecken und Beichtstühlen, geschändete Christus- und Heiligenfiguren, zerstörte Gebets- und Gesangbücher sowie Brandstiftungen an Altären.

Dem Bericht zufolge werden derlei Vergehen in Polizeistatistiken meist nur als Sachbeschädigungen eingestuft. Dabei verletzten die Delikte nach Aussage Kopps religiöse Gefühle der Gemeindemitglieder. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland teilt diese Sicht und betont, dass Kirchen weit mehr seien als Gebäude.

Dem Bericht zufolge beobachtet der Religionssoziologe Detlef Pollack die Zunahme antikirchlicher und antireligiöser Einstellungen seit den 2010er Jahren. Seiner Meinung nach hängt die Tendenz mutmaßlich mit dem Umgang der Kirchen mit den Missbrauchsskandalen zusammen.

Zwar betrachteten viele Deutsche das Christentum weiterhin als Fundament der gemeinsamen Kultur, doch fast die Hälfte der Bevölkerung (47 Prozent) halte Religion laut Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung von 2022 inzwischen für eher schädlich als nützlich.

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