Digitale Medien dominieren Freizeitverhalten

Die Deutschen gestalten ihre Freizeit überwiegend digital. Das zeigt der veröffentlichte Freizeitmonitor 2025. Als Ausgleich steigt die Bedeutung von Bewegung. Der Besuch von Gottesdiensten spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Von Johannes Blöcher-Weil
Das Smartphone beherrscht das Freizeitverhalten vieler Menschen

Die Deutschen verbringen einen Großteil ihrer Freizeit am Smartphone und im Internet. Dabei dominieren Streaming-Dienste, soziale Medien und digitale Freizeitangebote. Das geht aus dem Freizeitmonitor 2025 hervor. Dagegen verringern sich klassische soziale Kontakte und gemeinsame Aktivitäten. Als einzige religiöse Komponente wurde der Besuch von Gottesdiensten abgefragt.

Fast alle Umfrageteilnehmer nutzen das Internet (98 Prozent), sehen fern oder hören Musik (beides 83 Prozent). Seit 2012 nutzen immer mehr Menschen die sozialen Netzwerke. Der Wert ist von 34 auf 72 Prozent der Befragten gestiegen. An Reichweite verloren haben im Langzeitvergleich die gedruckten Zeitungen, das Radio und lineares Fernsehen.

Am meisten gestiegen ist der Wert beim Musikhören (von 40 auf 83 Prozent), bei Videospielen (von 9 auf 34 Prozent) und beim Online-Shopping (von 35 auf 76 Prozent). Konstant ist das Leseverhalten der Befragten. Rund ein Drittel der Bevölkerung liest nach wie vor regelmäßig.

Deutsche integrieren Bewegung in ihren Alltag

Einen Gottesdienst oder ein Gotteshaus besuchen sieben Prozent der Befragten einmal die Woche, zwölf Prozent einmal im Monat und 26 Prozent einmal im Jahr. Eine Renaissance erlebt der Sport. 51 Prozent integrieren ihn mindestens einmal pro Woche in ihren Alltag. Dieser Wert lag nie höher.

Von den 3.000 Befragten engagieren sich 13 Prozent mindestens einmal die Woche ehrenamtlich. Rückläufig sind die Treffen mit Freunden. Dieser Wert ist binnen 15 Jahren von 24 auf 20 Prozent gesunken. Bei den wöchentlichen Treffen zwischen Großeltern und Enkelkindern hat sich der Wert auf 11 Prozent halbiert.

Studienleiter Ulrich Reinhardt betonte in der Bewertung der Studie, dass echte Lebensqualität nicht im Digitalen entstehe, „sondern in der Balance zwischen virtueller Bequemlichkeit und realer Begegnung“. Erhoben hat die Werte die Stiftung für Zukunftsfragen. Sie wird vom Tabakhersteller British American Tobacco finanziert und erforscht Zukunftsfragen der Gesellschaft.

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