Dem wegen seiner Äußerungen über queere Menschen umstrittene Bremer Pastor Olaf Latzel werden als Disziplinarmaßnahme die Bezüge gekürzt. Nach sorgfältiger Prüfung aller relevanten Aspekte habe die Kirchenleitung der Bremischen Evangelischen Kirche entschieden, sein Gehalt für die Dauer von vier Jahren um fünf Prozent zu kürzen, teilte die Kirche am Dienstag mit: „Diese Maßnahme trägt der Schwere des Verstoßes durch seine Äußerungen Rechnung und soll ihm über vier Jahre hinweg als Erinnerung und Mahnung für sein Fehlverhalten dienen“, hieß es.
» Verfahren gegen Bremer Pastor Olaf Latzel eingestellt
» Erneutes Berufungsverfahren gegen Bremer Pastor wegen Volksverhetzung
Der 57-jährige Theologe der konservativen St. Martini-Gemeinde in der Hansestadt hatte im Oktober 2019 in einem zunächst gemeindeinternen Eheseminar von „Genderdreck“, „teuflischer Homolobby“ und „Verbrechern“ auf dem Christopher-Street-Day gesprochen. Dafür musste sich Latzel wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung vor Gericht verantworten. Letztlich wurde das Verfahren in einem Berufungsprozess vor dem Landgericht Bremen gegen eine Zahlung von 5.000 Euro an das Bremer Rat-und-Tat-Zentrum für queeres Leben eingestellt.
Das von der Kirche einbehaltene Geld soll den Angaben zufolge ebenfalls Organisationen zur Verfügung gestellt werden, die als Anlaufstellen für queere Menschen dienen. Latzel habe die Möglichkeit, innerhalb von vier Wochen Rechtsmittel gegen diese Disziplinarmaßnahme einzulegen.