Katholischer Christ Chialo tritt als Berliner Kultursenator zurück

Der Berliner Kultursenator Joe Chialo tritt von seinem Amt zurück. Der katholische Christ stammt aus einer tansanischen Diplomatenfamilie und bekennt sich auch selbst zum Glauben. Chialo gehört dem Bundesvorstand der CDU an.
Von Jonathan Steinert
Joe Chialo

Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat wegen der Sparpolitik des Berliner Senats seinen Rücktritt angekündigt. Er habe den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) um die Entlassung aus dem Amt als Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt gebeten, heißt es in einer am Freitag in Berlin verbreiteten Erklärung Chialos.

Der 54-Jährige begründete seine Entscheidung mit weiteren Kürzungen im Kulturhaushalt. Diese führten zu drohenden Schließungen von bundesweit bekannten Kultureinrichtungen. Die Einsparungen griffen „zu tief in bestehende Planungen und Zielsetzungen ein“. Zudem sei die Debatte darüber zuletzt erschwert worden, „da sich öffentliche Kritik zunehmend auf meine Person konzentrierte“, erklärte Chialo, der seit April 2023 im Amt war. Zuletzt war er als möglicher Kulturstaatsminister im Bundeskabinett unter Friedrich Merz gehandelt worden. Doch diese Position erhielt der Publizist und Verleger Wolfram Weimer. Chialo ist Mitglied im Bundesvorstand der CDU.

Der Politiker stammt aus einer christlichen Familie. Sein Vater war als Diplomat für Tansania auch in Deutschland tätig, hier ist Chialo geboren und ging auf ein katholisches Internat. Dass er 2016 während der Flüchtlingswelle in die CDU eintrat, hat etwas mit Angela Merkel und dem christlichen Profil der Partei zu tun: „In dieser Partei, in der eine Vorsitzende sich von der Humanität und ihrem christlichen Glauben leiten lässt, in der es einen klaren moralischen Kompass gibt, will ich mich fest engagieren“, schreibt er in seiner Autobiografie.

mit epd-Material

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