Großbritannien verhängt Sanktionen gegen Kyrill

Aufgrund des ungarischen Vetos sind EU-Sanktionen gegen den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill vor wenigen Wochen gescheitert. London hat solche nun auf den Weg gebracht.
Von Martin Schlorke
Kyrill I.

Die britische Regierung hat Sanktionen gegen den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill verhängt. Die Außenministerin Liz Truss begründete die Entscheidung am Donnerstag im Parlament. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche habe „seine Position wiederholt missbraucht, um den Krieg in der Ukraine zu rechtfertigen“, sagte sie.

In einer Mitteilung der Regierung werden zudem weitere Personen aufgelistet, die von Sanktionen betroffen sind. Darunter die russische Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa. Ihr wirft die britische Regierung vor, an der Verschleppung und der erzwungenen Freigabe zur Adoption von mehr als 2.000 Kindern aus der Ukraine beteiligt gewesen zu sein.

Dazu erklärte Truss: „Heute nehmen wir die Ermöglicher und Täter von Putins Krieg ins Visier, die unsägliches Leid über die Ukraine gebracht haben.“

Uneinigkeit innerhalb der EU

Ein Sprecher der russisch-orthodoxen Kirche kritisierte die Sanktionen: „Versuche, den Vorsteher der russischen Kirche mit irgendetwas einzuschüchtern oder ihn zu zwingen, seine Ansichten aufzugeben, sind sinnlos, absurd und perspektivlos.“

Die Europäische Union konnte sich Anfang Juni nicht auf Sanktionen gegen Kyrill einigen. Die Pläne scheiterten an dem Widerstand Ungarns.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen