"Das diesjährige Motto thematisiert allzu Vertrautes: Alle reden von Verantwortung, die jemand übernehmen soll. Gemeint sind meistens die anderen. Wenn einem selbst etwas misslingt, ist das Wetter schuld oder die Technik oder einfach die Verhältnisse", schreibt die EKD in ihrer Pressemitteilung und ermuntert dazu, ehrlich und glaubwürdig zu bleiben. Dazu bedürfe es einer veränderten Fehlerkultur. Wer eine Schwäche offenlege, müsse auch auf Gnade bauen können.
Leichthin formulierte Halbwahrheiten haben ihren Preis
"Gerade in der Passionszeit eignet sich diese Perspektive hervorragend, das eigene Tun und Lassen zu reflektieren und gegebenenfalls zu korrigieren", meint Arnd Brummer, Chefredakteur des evangelischen Magazins "chrismon" und Geschäftsführer der Aktion. "Wir laden Sie dazu ein, es auszuprobieren auf Ausreden zu verzichten. Denn all die leichthin formulierten Halbwahrheiten haben ihren Preis", so Brummer.
Ein zentrales Element der Aktion ist ein Kalender, der die Teilnehmer mit Texten aus Kirche, Kultur und Alltagsleben durch die Fastenzeit begleitet. Er soll dazu ermutigen, sich von Ausreden zu verabschieden. Die sieben Wochenthemen des Kalenders lauten: "Warum hast du das getan?", "Gott, sei mir Sünder gnädig", "Fürchte dich nicht", "Herrliche Taten", "Es ist nichts verborgen", "Er war tot und ist wieder lebendig" und "Noch heute im Paradies".
Zentraler Auftaktgottesdienst mit Nikolaus Schneider
Der Internetauftritt www.7-wochen-ohne.de gibt Interessierten die Möglichkeit, sich in Fastengruppen zusammenzuschließen, die von einem Projektbüro in Frankfurt/ Main koordiniert werden. Außerdem berichten Redakteure in mehreren Blogs von ihren Erlebnissen mit dem Fasten. Der Auftaktgottesdienst findet in diesem Jahr am 13. März in der Christuskirche, Hamburg-Eimsbüttel statt und wird ab 9.30 Uhr live im ZDF übertragen. Die Predigt hält der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Nikolaus Schneider.
Die Aktion "7 Wochen ohne" wurde 1983 von Journalisten und Theologen ins Leben gerufen. Die EKD stellt die Fastenzeit jährlich unter ein neues Motto. Ziel ist es, über das körperliche Fasten hinaus auf eine Änderung des Lebensstils hinzuarbeiten. Im ersten Jahr fasteten rund 300 Menschen, mittlerweile sind es nach EKD-Angaben über zwei Millionen. Themen der vergangenen Jahre waren beispielsweise "7 Wochen ohne Zaudern" oder "7 Wochen ohne Geiz". (pro)