500 Jahre ermutigende Glaubenszeugnisse

Die evangelische Kirche hat das 500. Jubiläum der Reformation mit einem rauschenden Fest gefeiert. Bei der Gala „Luther – teuflisch gut“ bekannten sich auch etliche Prominente dazu, wie ihnen der Glaube in ihrem Leben geholfen hat.
Von Johannes Blöcher-Weil
Heiko Herrlich

Mehr als 5.000 Gäste und mehrere Hundert Mitwirkende haben in Bonn den 500. Geburtstag der Reformation gefeiert. Journalistin Sabine Scholt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen führten durch den Abend der ARD-Gala und entlockten dabei einigen Prominenten ihre Glaubensbekenntnisse.

Im Leben von Fernsehmoderator Ralph Caspers, bekannt aus den Sendungen „Quarks und Co.“ und „Die Sendung mit der Maus“, spielte die Kirche früh eine Rolle. Er verglich die Erkenntnisse der Reformation mit den Erlebnissen seiner Kindheit. Sein Vater habe ihn bedingungslos geliebt, „obwohl wir viel Scheiß gemacht haben“. Genauso sei Gott. Dass Menschen bedingungslos geliebt würden, egal was sie machten, wolle er anderen weitergeben.

Herrlich: Bis dahin fast nur Sonnenseiten gehabt

Fußballtrainer Heiko Herrlich bewunderte Luthers Mut und Leidenschaft, dies seien auch gute Eigenschaften für einen Fußballlehrer. Früher hätten sich mit Ausnahme der Südamerikaner nur wenige Profis zu ihrem Christsein bekannt. Heute besuchten deutlich mehr Spieler Bibelkreise und verstünden, „dass es mehr im Leben gibt als den Sport“.

Ärzte hatten bei dem Trainer von Bayer 04 Leverkusen im Jahr 2000 einen bösartigen Hirntumor diagnostiziert. Zweifel an Gott habe er in dieser Zeit keine gehabt: „Ich hatte bis dahin nur die Sonnenseiten des Lebens kennengelernt.“ Die Zeit sei hart gewesen, aber er habe eine Kraft gespürt, die ihn durch die Situation getragen hat. Herrlich sprach offen über die Krisen seines Lebens. Als Trainer versuche er, seinen Glauben zu leben. Den Spielern müsse klar sein, dass er jeden Tag sein Bestes und er Fehler mache.

Moderator Eckart von Hirschhausen erinnerte während der Sendung daran, dass sich die Medizin wieder mehr fragen müsse, wie sie den Menschen helfen könne und nicht, wie Leid für Rendite sorgen könne. Der leidende Mensch müsse in der Gesellschaft vorkommen. Für Dirk Kaftan, Generalmusikdirektor des Beethoven-Orchesters Bonn, stehe der Aspekt im Fokus, dass Luther wollte, dass die Menschen verstehen, was sie tun. Er habe die Kluft zwischen Fühlen und Denken zusammengeführt und dafür auch die Musik genutzt.

Welt ohne Ehrenamt kalt und lieblos

Der Abend mit viel Musik hatte aber auch das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Kirche im Blick. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sah in einer Welt ohne Ehrenamt eine kalte und lieblose Gesellschaft: „Ich habe im Ehrenamt mehr gelernt als an der Schule und an der Universität.“ Zudem sei die christliche Botschaft das Beste, was man dieser Welt anbieten kann.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, bilanzierte einen Anschub durch die Reformation. Die Kirche und ihre Mitglieder hätten gezeigt, dass sie auch anders könnten, indem sie Mut und Hoffnung verbreiteten. „Glauben kann man nicht machen.“ Bei vielen habe aber eine Vergewisserung des Glaubens stattgefunden, andere hätten neue Ansprüche an sich und für die Gesellschaft entdeckt. Er selbst gehe „vergnügt, erlöst, befreit“ aus dem Reformationsjahr.

Von: Johannes Weil

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