40.000 neue Christen pro Tag

Jeden Tag bekehren sich rund um die Welt geschätzte 40.000 Menschen zum Christentum. Warum das eine Herausforderung für die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) ist, hat der Theologe Thomas Schirrmacher in einem Interview erklärt.
Von PRO

Schirrmacher sprach für eine Veröffentlichung des Martin-Bucer-Seminars in Bonn, Bonner Querschnitte, über die Aufgaben und Ziele der WEA. Um die 40.000 neu bekehrten Christen pro Tag müsse man sich gut kümmern: „Für viele steht keine angemessene biblische Unterweisung zur Verfügung. Das führt zu einer großen Zahl, die für Sonderlehren anfällig sind oder aber sich zu stark an Personen orientieren“, erklärte er.

Schirrmacher ist Vorsitzender der Theologischen Kommission der WEA und gab in dem Interview Einblick in die Arbeit der Organisation. Die WEA mit Sitz in New York setzt sich aus nationalen Evangelischen Allianzen aus 129 Staaten zusammen. Sie finanziert sich über Beitragszahlungen dieser nationalen Allianzen und über Spenden. Die Aufgabe der WEA ist dabei, „den Zusammenhalt zu fördern, zu koordinieren und solche Aufgaben zu organisieren, die nur eine internationale Organisation bewältigen kann“, sagt der promovierte Religionswissenschaftler und Theologe weiter im Interview. Sie wolle durch Projekte das biblisch-theologische und lehrmäßige Niveau der evangelikalen Bewegung weltweit heben, aber auch soziale Hilfe leisten. Eines dieser Projekte ist beispielsweise die „Micha“-Initiative, bei der unabhängig vom missionarischen Einsatz soziale Hilfe geleistet werden soll.

Christentum ist keine „Schönwetterreligion“

Die Zusammenarbeit zeichne sich mit den nationalen Allianzen nicht durch eine Hierarchie, sondern durch eine gleichberechtigte Zusammenarbeit aus. Schirrmacher erklärte: „Der einzige wirkliche Zusammenhalt der WEA ist das Evangelium von Jesus Christus, die Überzeugung, dass Glaube eine persönliche und aktive Angelegenheit ist und die zentrale Stellung der Bibel.“ Christen sollten sich bewusst sein, „dass wir wie Christus oft leiden müssen“ und „dass wir keine Schönwetterreligion haben“.

Probleme sieht Schirrmacher auch in den „ausfransenden Rändern“ der evangelikalen Bewegung in allerlei merkwürdige Gruppierungen, „in denen die Führer schon fast Heilsbedeutung erlangen oder den Menschen Abenteuerliches versprochen wird“. Die fehlenden biblischen Kenntnisse und das Analphabetentum stellen ein weiteres Problem dar. „Es werden mehr Bibeln verbreitet, denn je zuvor, aber sie werden weniger gelesen!“ (pro)

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