Die überaus folgenreiche Erfindung des Druckens mit metallischen Lettern ist eines der bedeutendsten Ereignisse der Weltgeschichte. Nicht nur die wichtige Verbreitung der Bibel und somit des Christentums konnte erst durch diese Erfindung vollzogen werden. Johannes Gutenberg gilt heute als „Mann des Jahrtausends“, als Vater einer Medienrevolution von kaum zu überschätzendem Einfluss auf die politische, gesellschaftliche und technisch-wirtschaftliche Entwicklung aller Nationen dieser Erde: Erstmals ließen sich Ideen, Erfahrungen und Lehren durch mechanische Vervielfältigung beliebig oft zu Papier bringen und über große Distanzen hinweg einem stetig wachsenden Publikum vermitteln.
Erste Zeitung wurde 1605 gedruckt
Mit die größte Verbreitung hat das gedruckte Wort in Gestalt der Zeitung gefunden, deren 400. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird. Im Gegensatz zu Gutenbergs Erfindung kann das Entstehen dieses ältesten Massenmediums unserer Gesellschaft recht genau datiert werden: Im Sommer 1605 entschloss sich der Straßburger Nachrichtenhändler Johann Carolus nach dem Kauf einer „Offizin“ (alter Ausdruck für Druckerei), seine bis dahin handschriftlichen Zusammenfassungen des politischen Geschehens fortan in wöchentlicher Folge regelmäßig zu drucken. Damit schuf er die erste Zeitung im modernen Sinne der Definition.
Diesen Jahrestag der Weltkulturgeschichte nimmt das Gutenberg-Museum in Mainz zum Anlass, vom 9. Juli bis zum 30. Dezember 2005 eine umfassende Jubiläumsausstellung auszurichten. Unter dem Titel „Schwarz auf Weiß. 400 Jahre Zeitung – ein Medium macht Geschichte“ sollen alle wesentlichen Aspekte des Werdens, Wachsens und Wirkens der Zeitung anhand handschriftlicher und gedruckter Dokumente, bildlicher Darstellungen, historischer Zeitungen und zahlreicher Exponate erläutert werden.
Spezielle Führungen für Kinder
Für Kinder bietet das Museum eine eigene pädagogische Führung mit Gestaltungsspielen und Filmen an. Bei der Aktion „Zeitungsmacher“ gestalten Kinder am Bildschirm ihre eigene Zeitung wie in einer richtigen, modernen Redaktion.