117. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg eröffnet

Die jährliche Allianzkonferenz in Bad Blankenburg/Thüringen ist am Mittwochabend eröffnet worden. Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) erwartet zu ihrer Jahrestagung über 2.500 Besucher. Die zum 117. Mal abgehaltene Veranstaltung steht dieses Jahr unter dem Motto "Weise Sprüche statt leerer Worte", angelehnt an das Buch der Sprüche im Alten Testament, und geht noch bis zum 5. August. Mit dabei sind Vertreter aus Kirche, Politik und Journalismus.
Von PRO

Der Allianzvorsitzende Michael Diener (Kassel), der im Hauptberuf Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes ist, begrüßte in seiner Eröffnungspredigt „Plädoyer für die Weisheit“ die Konferenzteilnehmer: „Ich finde, dass wir uns mit dem Thema schon ein dickes Ei in die Allianzhalle gelegt haben.“ Es sei gar nicht so leicht, weise zu sein und weise zu sprechen. Diese gelte auch für Christen: „Nur weil Gott uns seinen Geist schenkt, sind wir nicht automatisch weise.“ Sie fänden jedoch in den Sprüchen gute Mahn- und Ratworte. „Die Gottesfurcht ist der Weisheit Anfang“, so Diener. Zudem beziehe sich Weisheit auf das Denken, Reden und Tun. Es ist das erste Mal in der 126jährigen Geschichte der Allianz, dass das biblische Buch der Sprüche Thema der Allianz ist.

„Solange es hipp ist, können wir es so lassen“

Diener teilte in einer Pressekonferenz mit: „Ich freue mich über das Miteinander der Generationen. Es ist spannend zu sehen, dass der Individualismus überwunden wird und dass man zu alten Formen zurückkommt: dem Lied, Gebet und dem Wort.“ Das Konferenzprogramm nehme nicht für sich in Anspruch, eine postmoderne Innovation zu sein. „Das Hauptprogramm ist konservativ strukturiert. Wir müssen wachsam bleiben, dass wir weiterhin das Interesse der Teilnehmer bedienen, – aber solange es hipp ist, dass es hier anders ist, kann man es auch so lassen“, kommentierte der promovierte Theologe das Konzept der Veranstaltung.

Ehemaliger Heilsarmeeoffizier und jetziger Bundestagsabgeordneter predigt

In seiner Bibelarbeit am Donnerstagmorgen ging der CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (Chemnitz) auf die „Weisheit im Umgang mit mir selbst – für meine eigene Persönlichkeit“ ein. Darin sprach er unter anderem über das Wort aus Sprüche 4,23 „Mehr als alles andere behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.“ Alles im Leben beginne im eigenen Herzen, denn es sei „mittendrin“. Er übertrug den Bibelvers so: „Deine Zukunft wird in deinem Herzen aufbewahrt. Was dein Morgen dir bringt, wird durch das, was heute in deinem Herzen ist, bestimmt.“

Heinrich forderte die Teilnehmer der Konferenz auf: „Wenn du wirklich selbst bauen willst, leben willst, strahlen willst, dann kümmere dich um dich.“ Jeder sei ein Werkzeug. Heinrich hielt eine Axt hoch und fragte das Publikum, was das Markante an der Axt ist – „die gut geschliffene Schneide“. Jeder Mensch habe andere Elemente, die er für Gott einsetzen kann: „Gaben, Körper, Intelligenz, aber auch Schwächen“. Deswegen sollte sich jeder selbst fragen: „Wie reagiert du selbst auf Kritik und unter Autoritäten? Wie geht es deinen Beziehungen? Wie gehst du mit Geld um? Wie redest und hörst du? Und: Bist du bereit, an dir zu arbeiten?“ Er fasste einen „Trainingsplan“ zusammen. Der besteht aus „den drei Gs: Gebet, Glauben, Gottes Wort“. Die Menschen sollten hören und tun und nicht nur reden und wissen.

In diesem Jahr wird die Allianzkonferenz zum 117. Mal abgehalten. Die Konferenz mit Veranstaltungen, darunter Gottesdienste, Seminare und unterschiedlichste Freizeitaktivitäten, wird seit 1886 durch die DEA in Bad Blankenburg organisiert. Das Zusammentreffen fiel während der Kriegszeit und einmal in den 1980er Jahren wegen einer Überschwemmung aus.

Bis Donnerstagmittag, den 2. August, hätten sich 1.850 Teilnehmer angemeldet. Thomas Günzel, der seit einem Jahr amtierende Direktor des Evangelischen Allianzhaus, sagte, dass die Allianz insgesamt über 2.500 Besucher erwartet. Die Hälfte der Teilnehmer sei unter 25 Jahre alt. Während der DDR-Zeit hatte die Tagung bis zu 5.000 Teilnehmer.

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