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Vatikan zieht sich aus Nicaragua zurück

Der Vatikan hat seine diplomatische Präsenz in Nicaragua beendet. Hintergrund sind die Spannungen zwischen dem Papst und dem autoritären Präsidenten Daniel Ortega.
Von dpa
Daniel Ortega
Daniel Ortega ist seit 15 Jahren Präsident Nicaraguas. Kritiker werfen ihm antidemokratische Tendenzen vor

Der Vatikan hat seine diplomatische Vertretung in Nicaragua aufgegeben. Am Ende dieser Woche verließ der letzte Repräsentant des Kirchenstaates die Nuntiatur – also die vatikanische Botschaft – von Managua, wie das offizielle Nachrichtenportal Vatican News am Samstag berichtete. Monsignore Marcel Diouf sei nach Costa Rica umgezogen. Nicaraguas autoritärer Präsident Daniel Ortega hatte zuletzt die Schließung der Nuntiatur gefordert. Anfang 2022 war bereits der vatikanische Nuntius aus dem Land ausgewiesen worden.

Der Hintergrund der Eskalation der diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan ist, dass die katholische Kirche seit 2018 zu den Kritikern der linksgerichteten Regierung Ortegas gehört. Während viele Oppositionelle in Nicaragua getötet wurden, suchten und fanden andere Unterschlupf und Hilfe in Gotteshäusern. Ortega bezeichnete Kirchenvertreter deshalb unter anderem als Terroristen. Auch Dutzende Priester wurden verhaftet oder flüchteten ins Ausland.

Ein Bischof, Rolando Álvarez, war erst im Februar zu einer Haftstrafe von 26 Jahren verurteilt worden. Ihm wurden Ungehorsam, Untergrabung der nationalen Integrität und weitere Delikte zur Last gelegt. Kritiker sprachen von einem rein politisch motivierten Verfahren.

Wegen der Aushöhlung der Demokratie und Bürgerrechte unter Ortega haben die USA und die Europäische Union bereits mehrmals Sanktionen gegen die Führung des Landes und Angehörige des Präsidenten verhängt.

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