Trauer um 80.000 Corona-Tote – Steinmeier ruft zum Zusammenhalt auf

79.914 Tote allein in Deutschland - die Corona-Pandemie hat viele Opfer gekostet und viel Leid verursacht. In einer Gedenkveranstaltung versichert der Bundespräsident den Hinterbliebenen, dass sie in ihrem Schmerz nicht allein seien. Steinmeier richtet den Blick auch voraus.
Von dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Gut ein Jahr nach dem Beginn der Corona-Pandemie haben die Spitzen des deutschen Staates und die Kirchen der fast 80.000 Toten gedacht und den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl bekundet. Bei der zentralen Gedenkfeier rief Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zudem die Gesellschaft zum Zusammenhalt auf. „Lassen wir nicht zu, dass die Pandemie, die uns schon als Menschen auf Abstand zwingt, uns auch noch als Gesellschaft auseinandertreibt“, sagte er im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Zuvor hatten die Kirchen in einem ökumenischen Gottesdienst in der Gedächtniskirche den Trauernden Trost zugesprochen.

Der Bundespräsident betonte: „Wir wollen heute als Gesellschaft derer gedenken, die in dieser dunklen Zeit einen einsamen und oft qualvollen Tod gestorben sind.“ Den um ihre gestorbenen Angehörigen Trauernden wolleman sagen: „Ihr seid nicht allein in Eurem Leid, nicht allein in Eurer Trauer.

„Kraft sammeln für den Weg nach vorn“

Neben der Trauer gebe es bei manchen Menschen auch „Verbitterung und Wut“, sagte das Staatsoberhaupt. Er könne dies verstehen. „Die Politik musste schwierige, manchmal tragische Entscheidungen treffen, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern.“ Auch die Politik habe lernen müssen. Wo es Fehler und Versäumnisse gegeben habe, müssten diese aufgearbeitet werden, aber nicht an diesem Tag, sagte Steinmeier

„Meine Bitte ist heute: Sprechen wir über Schmerz und Leid und Wut. Aber verlieren wir uns nicht in Schuldzuweisungen, im Blick zurück, sondern sammeln wir noch einmal Kraft für den Weg nach vorn, den Weg heraus aus der Pandemie, den wir gehen wollen und gehen werden, wennwir ihn gemeinsam gehen.“

An der von Steinmeier ausgerichteten Gedenkfeier nahmen fünf Hinterbliebene und die Spitzen der anderen vier Verfassungsorgane teil: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Reiner Haseloff, Bundeskanzlerin Angela Merkel (alle CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) und ein Vertreter desDiplomatischen Korps waren ebenfalls zu der Veranstaltung gekommen, die unter strengsten Hygieneschutzmaßnahmen stattfand.

Gedenken auch im Gottesdienst

In Deutschland starben bis zum Sonntag nach den Zahlen des Robert-Koch-Instituts 79 914 Menschen an oder unter Beteiligung einernachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2

In dem ökumenischen Gottesdienst, der von Geistlichen jüdischen und muslimischen Glaubens mitgestaltet wurde, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing: „Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen.“ Tod und Sterben seien uns näher gerückt als zuvor. Deshalb sei es richtig, innezuhalten und der. vielen Toten zu gedenken.

„Wie ein Trauma legt sich die Krisenerfahrung der Pandemiezeit auf unsere Seele und schreit nach Heilung», sagte der Ratsvorsitzende der. Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. „Für die Verarbeitung werden wir viel Zeit brauchen, erst recht unsere Kinder, unsere Heranwachsenden, für die diese Krise die Ausdehnung einer gefühlten Ewigkeit hat.“

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16 Antworten

  1. Todesursachen 2019 laut Statista :

    331 200
    Herz-Kreislauf-­Erkrankungen
    231 300
    Krebs
    67 000
    Krankheiten des Atmungsystems
    UNICEF
    5,2 Millionen Mädchen und Jungen unter fünf Jahren.
    900.000 Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren gestorben –
    insgesamt also 6,1 Millionen Kinder unter 15 Jahren.
    HUNGER

    Wer betet für diese alle ?

    Herr Steinmeier, lassen Sie die ekelhaft Heuchelei wegen der in der angeblichen Pandemie so „schrecklich vielen“ Corona Toten,

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    1. Liebe Frau Karsten,
      Sie haben es auf den Punkt gebracht. Fehlen nur noch die 100.000 um Mutterleib umgebrachten Kinder.
      Welch eine Doppelmoral dieses Bundespräsidenten.

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      1. Danke Wilfried,
        es war mir auch schon aufgefallen, dass ich die leider vergessen hatte, aber ich hatte sie in meinen Gedanken !

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  2. Liebe Leser,
    mich persönlich macht diese „Gedenkveranstaltung/Gottesdienst“ sehr traurig!
    Bischof Bätzing sagte: „Unsere Toten finden ihren Weg ins Leben an der Hand des auferstandenen Jesus. Und auch die Trauernden werden gut begleitet ihren Weg zu neuer Lebensfreude finden. Und wir – miteinander und in Verantwortung füreinander – finden heraus aus dieser Pandemie. Denn Gott geht mit uns. Wir dürfen gespannt sein.“
    Haben wir uns so weit von der biblichen Wahrheit entfernt?
    Gottes Wort sagt: Die Krankheit ist ein Zeichen dafür, dass Menschen unter dem Fluch stehen. In Röm. 6,23 lesen wir: „Der Tod ist der Sünde Sold“. Jesus hat durch sein Sterben den Sold bezahlt. Röm. 3,24+25 „und werden ohne Verdienst gerechtfertigt aus seiner Gnade durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist, welchen Gott dargestellt hat als Sühnopfer, durch den Glauben in seinem Blut, …) Jesus sagte: „Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben. Wer aber dem Sohne nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Joh. 3, 36).
    Mit der Aussage von Herrn Bätzing, wird das Opfer Jesu in eine Lüge verkehrt, wenn nicht erwähnt wird, dass die Menschen geretten werden, die an Jesus Christus glauben und sein Opfer, als Sünder annehmen.

    Wir erleben aktuell das gleiche, was Jeremia in den Klageliedern formuliert: „Deine Propheten haben dir trügerische und törichte Geschichte verkündet und dir deine Schuld nicht offenbart, wodurch sie dein Geschick abgewandt hätten, sondern sie haben dich Worte hören lassen, die Trug waren und dich verführten“ (Klagelieder 2,14)
    Diese trügerische und törichte Botschaft kommt auch heute wieder von der Kirchenführern – was für ein Drama.
    Deutschland braucht eine Bußbewegung, Kinder Gottes, die für diese – „Gräuel – Aussagen“ vor Gott eintreten und sich demütigen vor Gott.
    Nachdenkliche Grüße
    Martin Dobat

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  3. Wer die Gedenkveranstaltung gesehen hat, war beeindruckt von der besonnenen Empathie des Bundespräsidenten, der die Verstorbenen, die Hinterbliebenen, aber auch alle, die in anderer Weise durch die Pandemie betroffen sind, sei es durch Einsamkeit oder wirtschaftliche Not, sehr einfühlsam bedacht hat und vor allem etliche Betroffene zu Wort kommen ließ.
    Hier von „ekelhafter Heuchelei“ angesichts der Toten eineR „angeblichen Pandemie“ zu schwadronieren, ist ebenso niederträchtigt wie dumm!
    Zur Herrn Dobat erübrigt sich jeder Kommentar! Das ist einfach nur krank! Herr Dobat, Sie machen den christlichen Glauben lächerlich.Sie wählen sich immer die Bibelverse aus, die zu Ihren kruden Vorstellungen passen. Hören Sie bitte auf damit!

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    1. Wer am Ende als Dummer dasteht, wird sich noch zeigen. Die Verursacher von Einsamkeit und wirtschaftlicher Not, gestatten Ihren Opfern einen Trauertag; wie großzügig. Das schlimmste daran ist, dass sich die Kirchen noch vor diesen Karren spannen lassen, von denen, die vor Besuchen der Gottesdienste zu Weihnachten und Ostern gewarnt haben.

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    2. ach Carvalho…..
      es hätte mich ja auch gewundert, wenn Sie nicht wieder wie üblich, in Ihrem gewohnten schönrednerischen Sinn geantwortet hätten…es ist immer dasselbe, wird dadurch aber nicht besser…

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      1. Dass mir jemand Schönrednerei vorwirft, kommt selten vor… vermutlich haben Sie sich ja semantisch vertan… (Das kommt weniger selten vor!) Aber Ihre Äußerungen zur „Heuchelei“ des Bundespräsidenten und zur „angeblichen Pandemie“ – vermutlich sind die Bilder aus Indien ja bloße Täuschungen willfähriger Systemmedien – belegen einmal mehr Ihr faktenresistentes ideologisches Denken. Aber auch da nicht Neues!

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  4. Wird nun am Ewigkeitssonntag nicht mehr an alle Toten gedacht und allen Trauernden Trost zugesprochen? Warum braucht man noch einen besonderer Corona-Toten-Tag?
    Um über „Schmerz und Leid und Wut“ zu sprechen (FW S)? Mit der Nennung einer „Krise, die Ausdehnung einer gefühlten Ewigkeit hat“ (B-S), wird nicht Trost gespendet, sondern weiter Angst und Panik geschürt.

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  5. Die Kommentare zeigen wie gespalten unsere Gesellschaft schon ist. Auch das Niveau von einzelnen Beiträgen spricht für sich. Da wird in einem Beitrag dem Verfasser vorgeworfen er mache den christlichen Glauben lächerlich. Zugleich benutzt der Kritiker Worte wie dumm, krank, niederträchtig, krude. Wahrhaft christlich und im Geiste Jesu. Da kann man nur fragen, weißt du eigentlich wess Geistes Kind du bist ?

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    1. Ich kenne Ihre Beiträge und ich kenne die Vorträge von Herrn Dobat, deren Verlinkung hier mit guten Gründen gelöscht wurde. Angesichts dessen gestatten Sie, dass ich Ihre Kritik einerseits für gegenstandslos halte und anderseits eine eher billige Polemik vermute.
      Unsere Gesellschaft ist gespalten. Aber es ist Gott sei Dank keine Spaltung wie in den USA. Sondern eine kleine Minderheit droht sich zu radikalisieren. Das ist misslich und man muss diejenigen, die noch mit Vernunftgründen zu erreichen sind, abholen. Aber die Aluhutfraktion, die muss man zurückweisen.
      Sie sind übrigens immer nur mit bloßen Behauptungen darauf eingegangen. wie viele „Normalos“ demonstrieren würden und deren Argumente und Ängste müsse man doch hören. Richtig die Argumente und Ängst der „Normalos“ muss man hören. Was aber bei Querdenken auf der Bühne dargeboten wird, ist demokratiefeindliche braune Esoterik. Und die wir vor der Bühne euphorisch beklascht! Darauf sin Sie mit keinem Wort eingegangen! Äußerst vielsagend!

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      1. Sie sind auch mit keinem Wort auf ihre Äußerungen, wie dumm, krank, niederträchtig, krude eingegangen. Anscheinend lässt sich das problemlos mit ihrem Glauben vereinbaren. Äußerst vielsagend !!! Das auf der Bühne nur braune demokratiefeindliche Esoterik dargeboten wird, ist schlichtweg falsch. Das wird jeder bestätigen können der schon Mal auf so einer Demo war. Dazu gehören sie offensichtlich nicht.

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      2. Wenn sie die inzwischen hunderte Ärzte, Unternehmer, Polizisten, Wissenschaftler, die auf diesen Demos geredet haben, als demokratiefeindliche braune Esoterik bezeichnen, dann spricht das für sich. Es zeigt erneut ihre Haltung, die von einem tiefen und ausgeprägtem Schubladendenken geprägt ist. Aber das scheint ja zumindest Demokratie konform zu sein.

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        1. Mittlerweile wird Querdenken bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet. Aber das ist vermutlich eine rein politisch motivierte Aktion mit der das Corona-Regime harmlose Andersdenkende zu diskreditieren sucht. Ich habe u.a. ein konkrete Demonstration in Stuttgart mit zahlreichen prominenten Vertretern aus dem Herzen der „Bewegung“ im Live-Stream komplett gesehen und weiß daher, was ich mit brauner Esoterik meine! Es geht hier um klare analytische Urteile! Schubladendenken ist für Sie, wenn man Ihre seltsamen Ansichten nicht teilt. Ja es gibt Positionen die sind niedertächtig, krank, dumm und krude – auch und gerade in einem rechten christlichen Milieu!
          Und über meinen Glauben werde ich Ihnen ganz sicher keine Rechenschaft ablegen! Aber Ihren problematischen politischen Thesen widerspreche ich weiterhin!

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  6. Seltsame Ansichten haben inzwischen hunderttausende in unserem Land. Dass sie Rechenschaft über ihren Glauben ablegen, hat übrigens niemand gefordert. Das sie andere Kommentarschreiber persönlich beleidigen, gehört anscheinend bei ihnen zum guten Ton. Dass soll es aber vorerst mal gewesen sein, es gibt sinnvollere Dinge, als mit Menschen die zu keinem sachlichen Diskurs fähig sind, sich auseinanderzusetzen.

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    1. Sie bemerken nicht, dass Sie mit mindestens dfrei Fingern auf sich selbst deuten….

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