Prominenten-Appell gegen Kirchenspaltung

Prominente Katholiken und Protestanten aus Politik, Kultur und Sport haben ihre Kirchen in einem gemeinsamen Appell zur Überwindung der konfessionellen Spaltung aufgerufen. Zwar gebe es Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten, "entscheidend ist jedoch, dass diese Unterschiede die Aufrechterhaltung der Trennung nicht rechtfertigen", heißt es in dem Aufruf "Ökumene jetzt", der am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll und über den die Wochenzeitung "Die Zeit" am heutigen Dienstag vorab berichtet.
Von PRO

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), der zu den Initiatoren zählt, sagte der Zeitung: "Wir haben den Eindruck, dass viele Gläubige heute weiter sind als manche Theologen." Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) meinte: "Das ist ein Dokument unserer Ungeduld." Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) forderte: "Wir werden auf der Welt eher weniger Christen, da sollten wir institutionell zusammenstehen."

"In beiden Kirchen ist die Sehnsucht nach Einheit groß", heißt es in dem Aufruf. "Die Folgen der Spaltung werden im Alltag von Christinnen und Christen schmerzlich empfunden." Die Kirchenspaltung sei heute "weder politisch gewollt noch begründet".

Zu den Unterzeichnern zählen auch der Talkmaster Günther Jauch, der Büchner-Preisträger Arnold Stadler, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach. Des weiteren unterzeichneten das Dokument der Fraktionsvorsitzende der SPD und ehemalige Bundesaußenminister Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier, die stellvertretende Parteivorsitzende der CDU und Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, die Grünen-Politiker Michael Vesper und Antje Vollmer, der Künstler Andreas Felger und der evangelische Theologe Günter Brakelmann.

Anlass für die Initiative ist der 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahre 2012 sowie der 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017. Gläubige können sich dem Appell ab Mittwoch auf der Website www.oekumene-jetzt.de anschließen. (dpa/pro)

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