Was die Parteien versprechen: Religion

Die pro-Serie zur Bundestagswahl bietet in dieser Woche einen Überblick über die wichtigsten Themen. Was sagen die Parteien zur Religion?Von Johannes Weil und Norbert Schäfer
Von Johannes Blöcher-Weil
Über das Verhältnis zwischen Staat und Kirche und der Stellung des Islam gehen die Meinungen der Parteien auseinander
Foto: CDU, CSU

Friedliche und integrationsbereite Muslime in Deutschland sollen Verhandlungs- und Dialogpartner von Staat und Gesellschaft sein. Hass, Gewalt, Terrorismus und Unterdrückung darf der Staat nicht akzeptieren. Moscheen, in denen das geschieht, sollen geschlossen und deren Hassprediger abgeschoben werden, soweit sie nicht Deutsche sind. Integrationsverweigerer sollen mit Konsequenzen (Verlust der Aufenthaltsberechtigung etc.) rechnen. Auch wer das Existenzrecht Israels ablehnt, wird bestraft. Religionsfreiheit ist erwünscht und Christen, die in anderen Ländern wegen ihres Glaubens bedrängt und verfolgt werden, sollen unterstützt werden. Ein Sonderbeauftragter der Bundesregierung soll sich weltweit für die Durchsetzung der Religionsfreiheit einsetzen. Das christlich-jüdische Erbe und jüdisches Leben in Deutschland sind begrüßenswert.

Foto: SPD

Der interreligiöse Dialog und das Wissen über Religionen und Kulturen sind wichtig für ein friedliches Miteinander und gegenseitigen Respekt. Alle Kinder sollen Religions- und Ethikunterricht erhalten. Dazu gehört auch islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache an staatlichen Schulen.

Foto: FDP

Jeder soll seine Religion ausüben oder seiner atheistischen oder agnostischen Überzeugung folgen können. Deshalb lehnt die Partei auch ein generelles Verbot der freiwilligen Verschleierung ab, soweit dies nicht, etwa in öffentlichen Einrichtungen, im Einzelfall zur Identifizierung der Personalien notwendig ist. Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sollen gleich behandelt werden.

Foto: Bündnis 90 / Die Grünen

Für Vielfalt, Offenheit und ein friedliches Zusammenleben, wobei jeder seinen Glauben frei praktizieren darf. Religiöse Lehren, Praktiken und Traditionen dürfen kritisiert werden. Kein heiliges Buch der Religionen steht über dem Grundgesetz. Der Islam gehört zu Deutschland. Wenn sie die rechtlichen Vorraussetzungen erfüllen, sollen islamische Gemeinschaften als Religionsgemeinschaften anerkannt werden. Sie können dann auch den Körperschaftsstatus erlangen und gegenüber den Kirchen gleichberechtigt werden.

Foto: Die Linke

Staat und Kirche sollen klar voneinander getrennt sein. Der Staat soll Menschen, die aus weltanschaulichen oder religiösen Gründen verfolgt werden, schützen. Religiös motivierte Bekleidung soll nicht verboten werden. Der Austritt aus allen Religionsgemeinschaften und Kirchen soll kostenlos sein. Es soll Ethik- statt Religionsunterricht geben. Soweit bekenntnisorientierter Religionsunterricht an Schulen als Wahlfach angeboten wird, sollen sich alle Religionsgemeinschaften beteiligen können.

Foto: AfD

Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Religiöse Satire und Kritik am Islam sind im Rahmen der allgemeinen Gesetze rechtmäßig. Keine islamischen Parallelgesellschaften. Minarett und Muezzin-Ruf stehen im Widerspruch zu einem toleranten Nebeneinander der Religionen. Die AfD fordert ein allgemeines Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit und im öffentlichen Dienst.

Was haben die Parteien zu Themen zu sagen, die Christen besonders interessieren? Das weiß der prophetomat. Hier geht es zum Test! Foto: pro / Laura Schade
Was haben die Parteien zu Themen zu sagen, die Christen besonders interessieren? Das weiß der prophetomat. Hier geht es zum Test!

Von: jw/nob

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