Schäuble: Demütig und hoffnungsvoll

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat erklärt, 45 Jahre im Deutschen Bundestag hätten ihn demütig gemacht. Zum 50. Geburtstag der katholischen Organisation Justitia et Pax stellte der evangelische CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin eine Sonderbriefmarke vor.
Von PRO
Wolfgang Schäuble sprach als Protestant bei der Jubiläumsveranstaltung des katholischen Gremiums Justitia et Pax

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärte, ein knappes halbes Jahrhundert als Abgeordneter hätten ihn Demut gelehrt. Politiker planten so viel, und am Ende komme doch alles anders, sagte er auch mit Blick auf die beginnenden Koalitionsverhandlungen in Berlin. Hoffnung ziehe er bis heute aus den Ereignissen der Wiedervereinigung: „Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass wir Probleme nicht lösen könnten“, sagte Schäuble. Heute sei es mehr denn je wichtig, den Menschen zu erklären, dass sie sich nicht vor den Veränderungen in der Welt zu fürchten brauchten. Globalisierung gestalten heiße auch, „dafür zu sorgen, dass nicht zu viele Menschen auf einmal hierher kommen“, damit niemand das Gefühl habe, die Ordnung gehe verloren. Der 75-jährige Schäuble ist Protestant und mit 45 Jahren im Parlament der dienstälteste Abgeordnete im Deutschen Bundestag. In der kommenden Woche soll er zum Bundestagspräsidenten gewählt werden.

Anlässlich des 50. Geburtstages der Deutschen Kommission Justitia et Pax stellte der CDU-Politiker am Donnerstag eine Sonderbriefmarke zu Ehren des Gremiums vor. Justitia et Pax ist ein Zusammenschluss katholischer Organisationen und Einzelpersonen aus dem Bereich der Internationalen Verantwortung. Dazu zählen Hilfswerke, Bischöfe oder Politikexperten. Träger sind die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken.

Religion als „Megathema“ des Jahrhunderts

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonte die Relevanz der Religionsfreiheit für die Arbeit von Justitia et Pax. „Wir sprechen nicht nur von denen, die bedrängt sind, weil sie den Namen Jesu Christi weitertragen“, sagte er. Stattdessen wolle das Gremium immer für die Glaubensfreiheit und Menschenrechte aller eintreten. „Religion bleibt ein Megathema des 21. Jahrhunderts“, ist er überzeugt und warnte vor der Instrumentalisierung des Glaubens für politische Zwecke.

Marx lobte Schäubles Zusammenarbeit mit einer katholischen Einrichtung. Er sei ein evangelischer Politiker, „der sich dafür interessiert, was in dem anderen Laden los ist“.

Von: Anna Lutz

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