Gewalt gegen Christen in Indien: Gericht ordnet Entschädigung an

Vor acht Jahren kam es zu blutigen Ausschreitungen gegen indische Christen im Bundesstaat Orissa. Jetzt hat das oberste indische Gericht geurteilt, dass Opfer angemessen entschädigt werden müssen. Der Unionsfraktionsvorsitzende im Bundestag, Volker Kauder, lobt diesen Schritt.
Von PRO
Froh über die Erfolge, die mit seiner Hilfe im indischen Bundesstaat Orissa erzielt werden konnten: der CDU-Politiker Volker Kauder
Rund acht Jahre nach den tödlichen Übergriffen auf Angehörige der christlichen Minderheit in Indien hat das oberste indische Gericht geurteilt, dass die Opfer entsprechend entschädigt werden müssen. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag: „Die Entscheidung des obersten indischen Gerichts ist ein wichtiges Signal für die Religionsfreiheit und den Schutz von religiösen Minderheiten in dem Land – speziell für die Christen. Es ist ein Zeichen der Gerechtigkeit“, teilt Kauder in einer Pressemitteilung seiner Fraktion mit. Kauder hatte im August 2015 den indischen Bundesstaat Orissa besucht. Dabei hatte er bei der Regierung des Bundesstaates eine angemessene Entschädigung der Opfer gefordert. Dass das Gericht nun so entschieden habe, „ist für mich ein Grund zur Freude“. Mit dem Urteil erinnere es daran, dass auch Christen in Indien Menschen- und Bürgerrechte besitzen. Es gehe nun darum, die Opfer rasch und unbürokratisch zu entschädigen.

Weiter für die Gewährung der Religionsfreiheit einsetzen

Die Unionsfraktion setzt sich seit Jahren für den Schutz der Glaubens- und Bekenntnisfreiheit ein. Dabei gehe es auch um die freie Wahl der eigenen Religion. Dieses Recht werde vielen in Indien konvertierten Christen nicht zugestanden. „Wir fordern die indische Regierung auf, sich weiter für die Gewährung der Religionsfreiheit einzusetzen. Denn der Einsatz für die Religionsfreiheit ist heute mehr denn je auch ein Einsatz für den Frieden“, sagt Kauder. Von Ende August bis Anfang September 2008 kam es zu brutalen Ausschreitungen gegen Christen im indischen Bundesstaat Orissa. Mehr als 20 Personen wurden dabei getötet und weit über 100 Personen schwer verletzt. Das Eigentum tausender Christen wurde geplündert oder zerstört, bis zu 60.000 Christen mussten im Zuge der Unruhen fliehen. Die Christen in dem Bundesstaat gehören vielfach der untersten Kaste der Gesellschaft an. Oft lebten sie schon vor den Ausschreitungen am Rande der Armut. Viele hätten durch die Vorfälle ihr Ackerland oder ihre Behausungen verloren und warten bis heute auf eine Rückkehr in ihre Heimat. Entschädigungen seien bisher wenig bis gar nicht geleistet worden.<nonbreaking-space>(pro)
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