Göring-Eckardt und die Bibel in der Tasche

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, schätzt am Protestantismus vor allem die daraus resultierende Freiheit. Mit der Rheinischen Post sprach sie über europäische Werte, der Begegnung mit Muslimen – und darüber, warum es gut ist, in der Politik eine Bibel in der Tasche zu haben.
Von PRO
Mit einer Bibel in der Tasche ausgerüstet für den politischen Alltag: Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt
Der Glaube spielt für Katrin Göring-Eckardt in ihrem politischen Alltag eine besondere Rolle. „Man kann nicht mit der Bibel in der Hand Politik machen, aber in der Tasche kann man sie schon haben.“ Am Protestantnismus sei vor allem die Freiheit bedeutsam für sie, sagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Sommerinterview der Rheinischen Post. „Das kirchliche Umfeld hat geholfen, sich in der DDR eine geistige Freiheit zu bewahren“, sagte die Grünen-Politikerin. Im thüringischen Friedrichsroda ist Göring-Eckardt, fünf Jahre nach dem Mauerbau, geboren worden. Aufgewachsen in der DDR, war sie sowohl Mitglied der FDJ als auch der Jungen Gemeinde, eine Jugendarbeit der evangelischen Kirche. „Der Satz von Martin Luther ‚Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir‘ bedeutet mir viel, auch wenn er ihn vielleicht gar nicht so gesagt hat“, erklärt Göring-Eckardt im Hinblick auf das 500-jährige Reformationsjubiläum im nächsten Jahr. „Für mich bedeutet der Satz: Ich stehe zu meinen Überzeugungen, und ich weiß, ich muss es nicht alleine machen, Gott ist bei mir.“

Muslime: Eine Frage der Kultur

Im Umgang mit Muslimen warnt Göring-Eckardt davor, „eine Soße der Harmonie über alles zu kippen“. Für die Integrationspolitik sei dies nicht von Nutzen. „Aber wir müssen für unsere Werte und unsere Kultur, für vieles, was wir eigentlich für selbstverständlich halten, wieder viel mehr einstehen und kämpfen“, rät sie. „Vor allem für Frauenrecht müssen wir heute wieder offensiv in die Auseinandersetzung gehen.“ Falls ein muslimischer Mann der Lehrerin seines Sohnes die Hand zur Begrüßung verwehre, solle diese das ansprechen und erklären, warum dies nicht gehe. „Es steht zwar nicht im Grundgesetz, dass man sich die Hand geben muss. Das ist eher eine Frage der Kultur.“ Göring-Eckardt war von 2009 bis 2013 Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Im Zuge der Bundestagswahl 2013 legte sie das Amt nieder. (pro)
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