Mehrheit will weniger Religion in der Politik

Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich weniger religiösen Einfluss auf die Politik. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov.
Von PRO
Obwohl viele Deutsche gegen religiösen Einfluss auf die Politik sind, heißen viele Papst Franziskus' politisches Engagement gegen den Klimawandel gut
Etwa 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, Religion sollte die Politik weniger beeinflussen als derzeit. Nur vier Prozent wünschen sich das Gegenteil und meinen, Religion müsse stärker bei politischen Aktivitäten vertreten sein. Ebenfalls sind mit 17 Prozent wenige Deutsche der Meinung, das aktuelle Verhältnis zwischen Religion und Politik sei genau richtig. Diese Ansichten vertreten größtenteils die Mitglieder sowohl der katholischen als auch der evangelischen Kirche. Bei den Katholiken wünschen sich mit 60 Prozent etwas mehr Menschen einen geringeren Einfluss religiöser Meinungen auf die Politik als bei den evangelischen Christen (56 Prozent). Vier Prozent der Katholiken und acht Prozent der Protestanten finden, der Einfluss von Religion auf die Politik sei zu groß. YouGov untersuchte auch die Meinung der Bürger über die Art des religiösen Einflusses. 81 Prozent der Befragten sagten aus, religiös organisierte Gruppen sollten sich ganz aus der Politik raushalten. 19 Prozent meinten, es sei wichtig, dass diese Gruppen auch politisch für ihren Glauben einträten. Unter den Katholiken und Protestanten stimmten jeweils 78 Prozent für die erste Position. 22 Prozent sprachen sich hingegen für ein politisches Eintreten für den Glauben aus. In den USA, wo YouGov dieselbe Untersuchung anstellte, waren nur 54 Prozent der Bürger der Meinung, religiöse Gruppen sollten sich nicht an der Politik beteiligen. Die restlichen 46 Prozent empfanden dieses Engagement als wichtig. Die Einmischung eines Kirchenoberhauptes in politische Fragen befürworten jedoch viele Deutsche. 72 Prozent hießen den Aufruf des Papstes, gegen den Klimawandel vorzugehen, gut. Nur 13 Prozent lehnten ihn ab. YouGov befragte 1.370 Personen im Zeitraum vom 26. bis 30. Juni 2015. (pro)
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