Collins als Direktor des US-Gesundheitsinstitutes vorgeschlagen

Der amerikanische Präsident Barack Obama hat vorgeschlagen, Francis S. Collins, einen der führenden Genforscher des Landes und bekennenden Christen, zum Direktor des Nationalen Gesundheitsinstitutes (NIH) zu ernennen. Nun muss der Vorschlag des Präsidenten noch vom Senat angenommen werden.
Von PRO

„Das Nationale Gesundheitsinstitut steht modellhaft für die Verknüpfung von Wissenschaft und Forschung“, sagte Obama laut der „Christian Post“. Seine Regierung sei bemüht, die wissenschaftliche Integrität zu fördern und gleichzeitig bahnbrechende Forschung zu betreiben. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Dr. Collins an der Spitze diese Ziele verwirklichen können“, so Obama.

Im Bewusstsein dieser Herausforderungen, drückte Obama seine Zuversicht für die anstehenden Projekte aus: „Collins ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler. Seine Grundlagenforschung hat uns viele Wege aufgezeigt, um unsere Gesundheit zu fördern und Krankheiten zu vermeiden“, sagte Obama.

Gefragter Experte in ethischen Fragen

Collins war in seiner Studienzeit bekennender Atheist. Nachdem er zum Glauben fand, legte er dar, warum Glaube und Wissenschaft für ihn keinen Widerspruch bedeuten. Collins Schwerpunkte in seiner neuen Position sollen in der menschlichen Stammzellen- sowie in der Krebsforschung liegen.

Neben seiner führenden Rolle bei der Erforschung des menschlichen Gen-Codes, ist Collins bekannt für seine Ausführungen und Expertisen in ethischen Fragen der Genetik. Er wurde im November 2007 unter anderem mit der Friedensmedaille des Präsidenten ausgezeichnet – der höchsten bürgerlichen Auszeichnung der USA.

Collins ist Mitbegründer der „BiosLogos Foundation“, die sich intensiv mit der Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft und Glaube in den USA beschäftigt. Die Organisation unterstützt ausdrücklich die Nominierung Collins: Sein designierter Nachfolger Karl Giberson wird in der „Christian Post“ zitiert: „Die Gründung der Stiftung war ein großes Abenteuer. Wir sind traurig ihn zu verlieren, freuen uns aber, dass er jetzt eine so wichtige Rolle in der NIH spielen soll.“

20 Wochen lang in der Bestsellerliste der „New York Times“

Mit seinem Buch, „Gott und die Gene. Ein Naturwissenschaftler begründet seinen Glauben“ war 20 Wochen lang in der Bestsellerliste der „New York Times“. Collins hatte darin dargelegt, dass man als Spitzenwissenschaftler in der Biologie auch an Gott als Schöpfer glauben kann.

„Ich hatte immer angenommen, dass der Glaube auf rein emotionalen und irrationalen Argumenten beruht“, äußerte er einmal gegenüber dem Nachrichtenmagazin CNN. Nachdem er Texte des britischen Literaturwissenschaftlers C.S. Lewis gelesen hatte, sei ihm klar geworden, dass es sehr wohl eine starke und rationale Evidenz für die Existenz Gottes gebe.

Die Nationale Gesundheitsorganisation ist eine Unterbehörde das Gesundheitsministeriums und arbeitet diesem bei Forschungsfragen zu. Kürzlich veröffentlichte sie neue Richtlinien zur menschlichen Stammzellenforschung. Im März hatte Barack Obama ein Gesetz unterzeichnet, dass die Vorschläge seines Vorgängers George W. Bush zu diesem Thema rückgängig gemacht hat. Ein Schritt, der bei Gegnern der Abtreibung zum Aufschrei geführt hatte.

Zurzeit wird die NIH von Raynard Kington geführt, der im Oktober die Nachfolge des zurückgetretenen Elias Zerhouni angetreten hatte. Der 59-jährige Collins war im letzten Jahr nach 15-jähriger Tätigkeit als Direktor des amerikanischen „Human Genome Project“ ausgeschieden. Dieses Projekt wurde 1990 mit Wissenschaftlern aus 40 Ländern ins Leben gerufen, um gemeinsam die 3,1 Milliarden Buchstaben des menschlichen Genoms zu entziffern. (PRO)

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