In „Cicero“: Beckstein über Glaube, Kreuze und Gebet

Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein ist ein engagierter Protestant, daraus macht er in der Öffentlichkeit keinen Hehl. So spricht der CSU-Politiker im Interview in der aktuellen Ausgabe des Politikmagazins "Cicero" offen über seinen Glauben, über Kreuze in bayerischen Klassenzimmern und berichtet, wofür er betet.
Von PRO

„Ich versuche, als evangelischer Christ zu leben. Ich bin durch den Glauben sehr geprägt worden und für diese Prägung bin ich dankbar“, sagt Bayerns Ministerpräsident Beckstein im „Cicero“-Interview. Für sein Bundesland sei es wichtig, dass es eine starke katholische Volkskirche gebe. „Dadurch ist der gesellschaftliche Zusammenhalt in Bayern größer als anderswo. Es gibt ein stärkeres soziales Engagement und mehr Rücksichtnahme“, ist Beckstein überzeugt.

„Frage nach Beginn und Ende des Lebens ist mir wichtig“

Sein Glaube sei für ihn auch in politischen Entscheidungen maßgeblich. So stelle er beispielsweise die embryonale Stammzellenforschung aus ethischen Gründen und vor dem Hintergrund seines christlichen Glaubens in Frage. „Zu einer verantwortungsvollen Wissenschaft gehört auch, dass man nicht alles darf, was man kann. Ich persönlich habe eine starke kirchliche Bindung. Die Frage nach Beginn und Ende des Lebens ist mir deshalb wichtig“, erläuterte Beckstein.

In den Fokus seiner Landespolitik stelle er insbesondere die Förderung der Jugend. „Ich habe Erziehung bewusst in den Mittelpunkt der Arbeit dieser Landesregierung gestellt“, so Beckstein, und ergänzt: „Auch Integration ist hier eine Megaaufgabe, weil wir in Bayern viele Migranten haben.“

„Kreuz ist Ausdruck für christlich-abendländische Tradition“

Dabei betrachte er etwa Kreuze in den Klassenzimmern von bayerischen Schulen als Hinweis auf das Wertebewusstsein einer Gesellschaft. Er sei überzeugt, so Beckstein, dass ein Kreuz im Klassenzimmer „von der Mehrheit, auch wenn es sich dabei nicht um religiöse Menschen handelt, als positives Zeichen angenommen wird“. So verbinde er die Einweihung von öffentlichen Gebäuden und Straßen „immer mit einer Segnung“. „Es ist für eine Gesellschaft gut, wenn sie ein Wertebewusstein hat: Die Würde des Menschen, Freiheit, Solidarität sind elementare Grundfragen für den Zusammenhalt der Gesellschaft.“

Ein Kreuz in Klassenzimmern könne man zudem auch muslimischen Kindern abverlangen, so Beckstein. Das Kreuz schade den Kindern ja nicht. „Das Kreuz ist ein Ausdruck dafür, dass sie in einem Land mit christlich-abendländischer Tradition leben. Zu dieser Tradition gehört die Religionsfreiheit genauso wie die Gleichberechtigung der Geschlechter. Und diese Tradition bedeutet auch, dass die Gesetze Vorrang haben vor den religiösen Überzeugungen. Das müssen wir den hier lebenden Muslimen abverlangen.“

Und auf die Frage, wofür er bete, sagt Beckstein: „Das sind sehr persönliche Dinge. Ich bete auch um Segen für dieses Land. Ich bin überzeugt, dass Gebet etwas Wichtiges ist.“

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