Kinder wünschen sich mehr Zeit mit ihren Vätern

Was erwarten deutsche Kinder eigentlich von ihren Vätern? Diese Frage untersuchte eine Studie das LBS-Kinderbarometers. Kinder zwischen neun und vierzehn Jahren sind dazu befragt worden. Weit oben auf der Wunschliste stehen mehr gemeinsames Spielen, Kochen und Sport treiben.
Von PRO

Befragt wurden rund 10.000 Kinder zwischen 9 und 14 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet. Sehr wichtig ist ihnen, mehr gemeinsame Zeit mit ihren Vätern zu verbringen. Ein Viertel aller Befragten brachte dies in der Umfrage zum Ausdruck. Für die gemeinsame Freizeitgestaltung gibt es unterschiedliche Vorlieben. Hoch im Kurs stehen Spielen (40 Prozent), Kochen (34 Prozent) und Sport (33 Prozent).

Fernsehen hingegen wünschen sich nur wenige (18 Prozent) als gemeinsames Erlebnis. Ähnlich unbeliebt sind momentan Wandern und Basteln. Der Wunsch nach gemeinsamem Computerspielen, Musikhören und väterlicher Unterstützung bei den Hausaufgaben ist mittelmäßig ausgeprägt (23 bis 20 Prozent). Immerhin 24 Prozent wollen mit ihren Vätern mehr über Erlebtes reden.

Zeit ist ein knappes Gut

Auf Seiten der Väter hingegen ist Zeit oft ein knappes Gut. Vielen falle es schwer, sich angesichts des Leistungsdrucks in der Arbeitswelt Freiräume zu schaffen. Aus Politik und Sozialverbänden werden Rufe laut, Arbeitgeber sollten bessere Möglichkeiten für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit ("Work-Life-Balance") schaffen. "Unternehmen, die sich auf die moderne Rolle der Väter besser einstellen als ihre Mitbewerber, können so einen entscheidenden Vorteil im bevorstehenden Wettbewerb um die besten Talente haben", heißt es in der Pressemitteilung der Landesbausparkasse (LBS). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) habe zudem mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass Mitarbeiter automatisch motivierter und zufriedener seien, wenn Betriebe auf deren Bedürfnisse reagieren und Vätern flexiblere Zeit für ihre Familie ermöglichen würden.

Gefördert von der LBS-Initiative "Junge Familie" und durchgeführt vom "PROKIDS Institut" Herten, liefert das LBS-Kinderbarometer seit 1997 Ergebnisse zum Wohlbefinden von Kindern. Zu Beginn beschränkten sich die Untersuchungen auf Nordrhein-Westfalen. 2007 wurden sie erstmals auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet und sind in dieser Form 2011 zum dritten Mal durchgeführt worden. Schirmherrin ist die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder. (pro)

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