Menschenrechtler: Sorge um Christen in Syrien

Christen in Syrien und Ägypten leiden derzeit besonders. Das zumindest beklagt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die Organisation fürchtet einen Exodus der christlichen Minderheiten.

Von PRO

In Syrien seien in den vergangenen Wochen christliche Dörfer von Rebellengruppen angegriffen worden. In Ägypten habe es Übergriffe von Islamisten mit Brandsätzen und Molotov-Cocktails auf koptische Kirchen, Geschäfte und Wohnviertel gegeben. Nun fordert die IGFM die deutsche Bundesregierung auf, bei Ihren außenpolitischen Entscheidungen besonderes Augenmerk auf den Schutz der christlichen Minderheiten zu legen. Allein aus Aleppo seien nach Schätzungen bereits 200.000 Christen geflohen. „Hunderttausende Christen sahen sich während des Irak-Krieges gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen, ohne dass ihnen nennenswerter Schutz geboten wurde. Diese Tragödie darf sich nicht wiederholen“, erklärte IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin am Donnerstag in Frankfurt.

Die kurdische, drusische und christliche Minderheit werde in Syrien von der „Freien Syrischen Armee“, einer der größten Rebellengruppen Syriens, als Gegner und als angebliche Unterstützer des Regimes von Baschar Al-Assad gesehen. Vor allem die christliche Minderheit sei ein bevorzugtes Ziel islamistischer Rebellen. Die IGFM spricht von der Gefahr einer „religiösen Säuberung“. „In Syrien und Ägypten werden Christen zu Sündenböcken für die Konflikte degradiert und gezielt angegriffen. In Ägypten sind die Kopten aus der Sicht der Muslimbrüder Unterstützer des Militärs, das ihren Präsidenten Mohammed Mursi nach landesweiten Massenprotesten entmachtete. In Syrien werden sie als angebliche Unterstützer der Regimes Baschar Al-Assads und als vermeintliche Fremdkörper in einen islamischen Staat bekämpft“, teilte Lessenthin mit. (pro)

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