Thema Schöpfung: Erst Museum, jetzt auch Magazin

Der Gründer des "Schöpfungsmuseums" in Petersburg im US-Bundesstaat Kentucky, Ken Ham, gibt jetzt auch ein Wissenschaftsmagazin heraus, in dem er nach eigenen Angaben "die Weltöffentlichkeit unterrichten will, wie Wissenschaft und Gott miteinander in Verbindung stehen". "Answers Research Journal" heißt das Heft.
Von PRO

Das „Answers Research Journal“ soll, wie auch das Museum, zeigen, dass moderne wissenschaftliche Erkenntnisse in Einklang mit den Berichten der Bibel über die Erschaffung der Welt zu bringen sind. „Wir bauen auf wirklich fundierte Forschungserkenntnisse von Wissenschaftlern aus den Bereichen Biologie, Geologie, Astronomie und Anthropologie, die mit uns zusammenarbeiten“, erklärte Ken Ham gegenüber „Christian Broadcasting Network“ (CBN). Ham ist zudem Leiter von „Answers in Genesis“ (www.answersingenesis.org), die sich mit Fragen zu Schöpfung und Evolution befasst.

Mit der Eröffnung des 27 Millionen Dollar teuren „Creation-Museums“ in Petersburg, unweit des Cincinnati Ohio Flughafens, geriet Ken Ham im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen. Damals war es auch zu Protesten gegen die Eröffnung des Museums gekommen.

Auf der Internetseite www.answersingenesis.org schreibt er über seine Motivation: „Wir verkünden mutig die Wahrheit und Autorität der Bibel. Wir verkünden der heutigen Gesellschaft und den Kirchen die Bedeutung der wahren Schöpfungsgeschichte und folgen Gottes Ruf, die Botschaft des Evangeliums zu verkünden.“

Kritiker melden sich bereits

Ernst Peter Fischer, Professor für Wissenschaftsgeschichte und Diplomphysiker von der Universität Konstanz, kritisierte gegenüber dem österreichischen Pressedienst „pressetext“  das neue Schöpfungs-Magazin: „Man bekommt den Eindruck, dass die Kreationisten glauben, dass Wissenschaftler Religion oder gar die Existenz von Gott leugnen und beweisen wollen, dass es keinen Gott gibt“, so der Forscher.

„Religion und Naturwissenschaft schließen sich aber nicht aus, wie manche heutzutage glauben oder fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander“, zitiert Fischer den Forscher Max Planck. Eine Verträglichkeit der beiden habe Planck in der Religiosität von großen Naturforschern wie Kepler, Newton oder Leibniz gesehen.

Gegenpart: Evolutions-Magazin für Lehrer

Die Gegner des Kreationismus haben bereits vor Monaten ein Magazin angekündigt, das Lehrern helfen soll, die Evolutionstheorie besser in der Schule zu vermitteln (pro-medienmagazin.de berichtete). Das Magazin soll neues Material „pro Evolution und kontra Kreationismus“ bieten – „für Lehrer, die in dieser Schlacht an vorderster Front stehen“, teilte der Wissenschaftsverlag Springer damals mit. Die erste Ausgabe von „Outreach and Education in Evolution“ („Beratung und Erziehung zur Evolution“) soll im März 2008 erscheinen.

Der Evolutionswissenschaftler Niles Eldredge und sein Sohn Greg, der Naturwissenschaften in der High School unterrichtet, zeichnen für die Idee verantwortlich. Sie sind der Ansicht, dass Biologielehrer dem Einfluss der amerikanischen Kreationisten in der Schule etwas entgegen setzen müssten. Vielleicht wollen sie so gegen den Glauben der US-Amerikaner angehen: Denn laut einer Meinungsumfrage, die das Online-Magazin „Nature“ veröffentlichte, glauben mehr als 50 Prozent der US-Amerikaner, dass „Gott den Menschen in seiner heutigen Gestalt irgendwann in den vergangenen 10.000 Jahren erschaffen hat“.

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