Bekannter Hauskirchen-Pastor in China im Gefängnis

P e k i n g (PRO) - Der bekannte chinesische Hauskirchenleiter Zhang Rongliang ist zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das berichtete der Sender "Radio Vatikan". Der Pastor steht an der Spitze der staatlich nicht registrierten Bewegung "China für Christus", der Schätzungen zufolge bis zu zehn Millionen Menschen angehören.
Von PRO

Zhang Rongliang war am 1. Dezember letzten Jahres von der Polizei in der chinesischen Provinz Henan festgenommen worden. Dabei beschlagnahmten die Sicherheitskräfte in seiner Wohnung im Dorf Xuzhai christliche DVDs, Literatur und Fotos, die ihn mit Ausländern zeigen. Später wurde ihm unerlaubter Grenzübertritt vorgeworfen. Er habe sich einen Pass unter Vortäuschung falscher Tatsachen verschafft.

Wie der Informationsdienst „Compass Direct“ weiter berichtet, hat das Volksgericht der Stadt Zhongmu das Urteil am 29. Juni verkündet. Rongliang sei aber erst am 4. Juli davon unterrichtet worden.

„Heavenly Man“

Einer breiten Öffentlichkeit wurde Zhang Rongliang weltweit bekannt durch das kürzlich veröffentlichte Buch seines langjährigen Mitstreiters und chinesischen Dissidenten Bruder Yun, der mittlerweile in Deutschland politisches Asyl genießt: Das Buch erschien unter dem Titel „Heavenly Man“ (Brunnen Verlag). Zhang Rongliang hat die ausführliche Einführung zu diesem Buch verfasst, das weltweit bereits über eine Million Mal verkauft wurde.

Übersetzungen liegen bereits in mehr als 25 Sprachen vor oder werden derzeit vorbereitet. Der 53-Jährige war bereits vor seiner Festnahme im Dezember aufgrund seiner Missionsarbeit wiederholt in Gefängnissen und Straflagern – insgesamt zwölf Jahre. Dabei wurde er mit Elektroschocks gefoltert. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) sorgt sich um die Gesundheit des Kirchenleiters, der an Diabetes leidet.

Die Zahl der Christen unter den 1,3 Milliarden Chinesen wird auf 80 Millionen bis 100 Millionen geschätzt. Etwa drei Viertel von ihnen versammeln sich in staatlich nicht registrierten Gemeinden, weil sie sich nicht der Kontrolle des kommunistischen Regimes unterwerfen wollen.

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