Mehr Personal nach Fehler in „funk“-Beitrag über „rechte“ Parteien

Ein Instagram-Beitrag des öffentlich-rechtlichen Angebots „funk“ hat Unions-Politiker genauso als „rechts“ bezeichnet wie Vertreter der AfD. Nach öffentlicher Kritik ziehen ARD und ZDF Konsequenzen, um die journalistische Qualität zu verbessern.
Von dpa
SWR-Intendant, Kai Gniffke

Nach einem umstrittenen Beitrag über „rechte“ Parteien soll das gemeinsame Angebot „funk“ von ARD und ZDF personell verstärkt werden. Der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Norbert Himmler, sagte am Freitag in der Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Schwerin auf Nachfrage eines Ratsmitglieds, dass eine personelle Verstärkung in der „funk“-Zentrale in Mainz vereinbart worden sei, die die journalistische Kompetenz stärken soll. Das habe er mit dem SWR-Intendanten Kai Gniffke, der die ARD-Seite vertritt und „funk“-Gesamtverantwortlicher ist, besprochen.

„Funk“ bietet digitale Videos und Storys etwa auf Youtube oder Instagram an und richtet sich vor allem an ein jüngeres Publikum.

Am Mittwoch hatte „funk“ nach Kritik aus den Reihen der Politik und im Netz für den Fehler in dem Instagram-Beitrag zu Parteien um Entschuldigung gebeten: „Die Instagram-Story war fehlerhaft. Dort haben wir Politiker und Politikerinnen der AfD und Politiker der CDU/CSU als gleichermaßen ‚rechts‘ bezeichnet. Diese Darstellung war ein Fehler.“ Der Beitrag habe nur etwa zwei Stunden im Netz gestanden und sei dann offline gestellt worden.

Gniffke hatte betont, dass die Instagram-Story mit dem Video „Was ist rechts?“ nicht den eigenen journalistischen Standards entspreche. Man werde gemeinsam mit der Redaktion von „funk“ den Fehler aufarbeiten. Von „funk“-Programmgeschäftsführer Philipp Schild hieß es außerdem: „Wir von ‚funk‘ verstehen, dass diese Darstellung problematisch ist, weil sie konservative demokratische Parteien mit extremistischen Haltungen auf eine Ebene stellt.“

In einem ergänzenden Video greift die zuständige Redaktion selbst die Kritik auf. Ein Beitrag zur Frage „Was ist links?“ sei ohnehin geplant gewesen, werde nun aber früher veröffentlicht werden, kündigte sie an. Außerdem soll es ein Video und zu den Grenzen der Links-Rechts-Einteilung geben.

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