Martin Dreyer bei „Deutschlandradio Kultur“

Der "Jesus-Freaks"-Gründer und "Volxbibel"-Autor Martin Dreyer hat in einem ausführlichen Inteview im "Deutschlandradio Kultur" über seine neue Autobiografie gesprochen. Dabei berichtete er über seine missionarische Tätigkeit unter Prostituierten, Drogensüchtigen und Muslimen in Hamburg sowie die gemischten Reaktionen auf seine "Volxbibel". 
Von PRO

"Mensch, wo würde Jesus denn jetzt heute in Hamburg sein", habe er sich zu Beginn der "Jesus-Freaks"-Bewegung gefragt. "Er wäre garantiert nicht in der Mönckebergstraße oder irgendwie in einer der Hauptkirchen, sondern er wäre garantiert aus St. Pauli und er würde alle Prostituierten beim Vornamen kennen und würde die Junkies am Hauptbahnhof jeden Tag umarmen", so Dreyer im "Deutschlandradio Kultur". Die jungen Gläubigen hätten damals weniger die Kirche, als viel mehr ihre Szene und sich selbst im Fokus gehabt. In Kirchen und Freikirchen seien sie mit dem Wunsch, in Gottesdiensten auch mal rauchen oder Alkohol trinken zu dürfen, angeeckt. Die "Jesus Freaks" hätten dabei aber nicht als "Antibewegung" wahrgenommen werden wollen: "Wir wollten einfach etwas anders machen, auch andere Menschen erreichen und das aber trotzdem halt mit diesem Jesuston."

Ein Gesprächsthema war auch der große Erfolg von Dreyers "Volxbibel", in der die Bibel in moderne Jugend- und Szenesprache übertragen wurde. In dem Jugendzentrum, in dem Dreyer gearbeitet hatte, habe es zu seiner Überraschung sehr positive Reaktionen auch von muslimischen Teenagern gegeben: "Ich hab mir dann auch überlegt, wenn man so was mit dem Koran machen würde, dann hätte man wahrscheinlich ein großes Problem", so Dreyer. "Aber die waren eher so drauf, dass sie schon interessiert waren an Gott und auch am Glauben und auch am christlichen Glauben, aber eine normale Bibel nie und nimmer gelesen hätten."

Auf die Frage, ob er sein Leben lang ein "Jesus-Freak" bleiben werde, erklärte Dreyer: "Also ich werde auch mit 80 und 90, denke ich, irgendwie immer noch in meinem Denken jemand sein, der ein bisschen verrückt ist, ein bisschen anders denkt, anders machen will, anders drauf ist als andere Leute. Ich glaube schon, dass ich irgendwie immer ein Freak sein werde." (pro)

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1686101/
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