„Welt“: Christliche Fußballspieler in Verruf geraten

Im Netzwerk "Saints of Football" haben sich gläubige Fußballspieler, -trainer und -manager zusammengeschlossen, um öffentlich ihre Liebe zu Gott zu demonstrieren. Dass sie dabei häufig auf Hindernisse stoßen, beschreibt Till-Reimer Stoldt in der aktuellten Ausgabe der "Welt".
Von PRO

Sie bringen „mehr in Bewegung, als nur Fußbälle“, schreibt Till-Reimer Stoldt in der neuesten Ausgabe der Zeitung „Die Welt“. Gemeint sind die zahlreichen gläubigen Sportler, deren Funktionäre und Trainer, die sich derzeit in der deutschen Medienwelt tummeln. Die Liste ihrer Namen ist lang: Andreas Müller, Ze Roberto, Marcello Bordon, Jürgen Klopp – allein im Fußball wurden laut Stoldt in acht Bundesligavereinen Gebets- und Bibelkreise gegründet.

„Saints of Football“ wollen Glauben öffentlich machen

Der Kabarettist und Filmemacher David Kadel, selbst Christ und wie Stoldt Gewinner des KEP-Medienpreises „Goldener Kompaß 2008“, hat deshalb ein Netzwerk für christliche Fußballer gegründet, die „Saints of Football“ (Heilige des Fußballs). Darin, so Stoldt, hätten sich derzeit rund 70 Sportler zusammengeschlossen, „um sich gegenseitig im Glauben zu bestärken und ihr Gottvertrauen unter die Leute zu bringen“.

Genau das aber, werde ihnen häufig von offizieller Seite untersagt. Im Fußballstadion etwa herrsche ein „Verbot religiöser Botschaften“ für Spieler. Schalke 04-Star Marcello Bordon und andere hatten nach gewonnenen Spielen Glaubensbotschaften unter dem Trikot hervorblitzen lassen, etwa ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Jesus ist der Herr“. Der internationale Fußballverband FIFA hat das verboten. Bordon reagierte – mit einer Rückentätowierung. „Jesus ist meine Kraft“ ist dort zu lesen. Den entblößten Oberkörper kann die FIFA nicht untersagen.

Kritik an hoher Spendenbereitschaft der Christen

In die Kritik geraten seien die christliche Spieler auch wegen auffällig hoher Spenden. „Ihre Spendenbereitschaft wurde von Medien wie dem Magazin ‚Der Spiegel‘ zu einer Art Neurose erklärt: Angeblich wollten sich pfingstlerische Christen wie Bordon durch ihre Spenden ‚das Heil erkaufen'“, erklärt Stoldt. Übersehen würden bei aller Kritik, die positiven Folgen des überdurchschnittlich starken Engagements. Schalke-Stürmer Gerald Asamoah etwa unterstütze mit seinem Geld eine Herzklinik für Kinder, Bordon finanziert die Schulausbildung von brasilianischen Straßenkindern.

„Werden Spenden, Spendenaufrufe und Benefizauftritte der ‚Saints of Football‘ addiert, dürften die Sportler mehrere Millionen Euro pro Jahr gegen Armut und Leid einsetzen“, schreibt Stoldt. Atheistische Verbände sähen sie dennoch als „antiaufklärerische“ Bedrohung. (PRO)

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