„FR“ würdigt christliche Paarberatung

Die Hälfte aller Ehen werden in Deutschland wieder geschieden. Dass eine Trennung nicht der einzige Ausweg aus verfahrenen Beziehungen ist, zeigt die "Frankfurter Rundschau" in einem Beitrag in ihrer aktuellen Ausgabe – und würdigt darin die Arbeit der katholischen und evangelischen Kirche.
Von PRO

Tanja und Manfred gehen Arm in Arm nach Hause. Oft geschieht das nicht mehr. An diesem Tag aber kommen sie von der christlichen Eheberatung im „Haus der Volksarbeit“, einer katholischen Einrichtung in Frankfurt am Main. In der Dienstagsausgabe dieser Woche berichtet die „Frankfurter Rundschau“ (FR) von diesem ganz gewöhnlichen deutschen Paar. Nach zwölf Jahren Ehe sind bei Tanja und Manfred Zweifel aufgekommen. Aneinander und an der Beziehung selbst. Sie wünscht sich von ihm mehr Engagement im Haushalt, er sich von ihr mehr Anerkennung dafür, dass er die Familie finanziell versorgt. Normalität in deutschen Beziehungen: Rund 190.000 Ehen wurden 2007 in der BRD geschieden, nur knapp doppelt so viele geschlossen.

Zahl der Beratungen hat sich verdreifacht

Die „Rundschau“ berichtet auch von Dorothee Glückler. Die Diplompsychologin ist seit 20 Jahren in der Lebens- und Paarberatung engagiert, arbeitet derzeit im christlichen „Haus der Volksarbeit“. Dort leitet sie die Ehe- und Sexualberatung, kennt also Probleme wie die von Manfred und Tanja. „Arbeitspaare“ nennt die Therapeutin Partner, die das Familienleben perfekt durchorganisiert haben, dabei aber nicht mehr genug Zuwendung füreinander aufbringen. Liebe, so ist sich Glückler sicher, sei neben der Gesundheit nicht nur der wichtigste Wert in der Gesellschaft, sondern eine stabile Paarbeziehung bilde gleichzeitig die Grundlage für körperliche und psychische Gesundheit.

Städtisch gesponsert werden die kirchlichen Einrichtungen, wie auch das „Evangelische Zentrum für Beratung und Therapie“ laut FR dennoch nicht. „Die Kirchen streichen trotz sinkender Einnahmen ihr Beratungsangebot nicht zusammen“, heißt es. Die Zahl der kostenlosen Beratungen habe sich in der Frankfurter Einrichtung in den vergangenen sechs Jahren verdreifacht. 4.700 Gespräche seien im letzten Jahr geführt und 400 Paare betreut worden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nach 12 bis 15 Sitzungen sei es nur ein geringer Teil der Paare, die sich letztendlich doch trennten. Berater wie Glückler helfen den Partnern, „einander besser zu verstehen und gemeinsam neue Sichtweisen zu entwickeln“. Das ist laut der Therapeutin nicht zuletzt deshalb wichtig, weil „Paarkompetenz die Grundlage der Erziehungskompetenz“ ist. Paare, die gut mit dem Gegenüber umgehen, so ist sie sicher, gingen meist auch besser mit ihren Kindern um.

Hilfe gibt es auch im Internet

Neben dem „Evangelische Zentrum für Beratung und Therapie“ und dem katholischen „Haus der Volksarbeit“ gibt es freikirchliche und deutschlandweite Beratungsstellen für Paare. Die Kirchen bieten auch online Hilfe an, etwa bei der Telefonseelsorge. (PRO)

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