Imam und Vikar werben für Amazon

Es klingelt an der Tür. Der Vikar öffnet dem Imam. Sie trinken gemeinsam eine Tasse Kaffee. Und am Ende beschenken sich beide mit einem Amazon-Paket. Das ist die Geschichte des neuen Werbespots des Versandhändlers.
Von PRO
Ein Priester und ein Imam befinden sich im Dialog im neuen Amazon-Werbespot

80 Sekunden lang ist der neue Werbespot des Online-Versanhändlers Amazon. Die Hauptpersonen sind ein anglikanischer Vikar und ein muslimischer Geistlicher. Während des netten Plauschs der beiden entdecken sie etliche Parallelen in ihrem Beruf. Dies führt dazu, dass sie sich am Ende gegenseitig mit derselben Sache beschenken: natürlich mit einem Paket des besagten Versandhändlers. Auch der Inhalt ist gleich und für ihre Arbeit recht nützlich.
Denn jeder bekommt vom anderen einen Knieschoner, der ihnen hilft die Gelenke zu schonen, wenn sie beim Gebet auf dem Boden knien. Für das Video mussten sich die Macher der Agentur Joint gar keine Schauspieler suchen. Die beiden Geistlichen wirken tatsächlich in London.

Aufruf zu Toleranz und Miteinander

Für Amazon-Werbechef Simon Morris handelt es sich um eine „authentische und charmante Geschichte“, wie er der britischen Tageszeitung Guardian sagte. Das Online-Portal Horizont wertet den Werbespot als Aufruf zur Toleranz und mehr Miteinander. Gerade im Umfeld der Präsidentenwahl in den USA hätten die Verbrechen gegen Muslime, Latinos und Afrikaner zugenommen.
Beim Erstellen des Werbespots hatte sich die Firma von der britischen Kirche und dem britischem Muslimrat beraten lassen, nachdem Amazon sich im Juli für die Kampagne entschieden hatte: „Wir wollten das Ganze richtig umsetzen, weil es für einige Menschen ein sensibles Thema ist“, sagte Morris. Das Video solle respektvoll gegenüber den Religionen sein, die in ihm vorkämen.
„Wir sind erfreut, dass wir von Amazon den Hinweis zu diesem Spot bekommen haben“, sagte ein Sprecher der „Church of England“. Die Pflege des interreligiösen Dialogs sei ein täglicher Bestandteil der eigenen Arbeit. In vielen Teilen des Landes sei die Kirche Garant dieses Dialogs. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt in ihrer Bewertung, dass es Amazon um „Selbstlosigkeit und das Denken an andere“ gehe.
Das Portal Horizont zieht seine eigenen Schlüsse aus dem emotionalen Spot: Die Emotionen müssten sein, weil Amazon gerade die Jahresgebühr für Neukunden um 20 Euro erhöht habe. Der Spot soll in Großbritannien, in Amerika, und in Deutschland gezeigt werden. (pro)Amazon will mit Glaubens-Geschichten punkten (pro)
Die „Ikone“ Jesus bei Amazon Kindle (pro)

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