Abtreibungsgegner dürfen auf Google werben

Das britische "Christian Institute" darf auf der Webseite der Internetsuchmaschine Google Werbung gegen Abtreibung platzieren. Darauf habe sich Google mit der Organisation in außergerichtlicher Form geeinigt, schrieb die Onlinezeitung "LifeSiteNews" am Mittwoch.
Von PRO

Demnach wird Google grundsätzlich sowohl dieser britischen religiösen Gruppe als auch anderen christlichen Körperschaften erlauben, Werbung zum Thema Abtreibung zu platzieren. Das „Christian Institute“ ist eine christliche Wohltätigkeitsorganisation, die sich gegen Abtreibung und für die Familien einsetzt. Sie hatte im April Klage gegen die Betreiber von Google erhoben, nachdem diese sich geweigert hatten, Werbung für eine Anti-Abtreibungskampagne auf ihrer Webseite zu platzieren. Der Werbelink lautete: „Das britische Abtreibungsgesetz: Ansichten und Neuigkeiten über das Abtreibungsgesetz vom Christian Institute: www.christian.org.uk.“ Die Organisation begründete ihre Klage damit, dass Google gegen das „Gleichheitsgesetz“ von 2006 verstoßen habe, das religiöse Diskriminierung verbiete.

„Google hat nicht das Recht, religiöse Ansichten zu zensieren“

„Wir erlauben nur Werbung, die faktische Informationen über Abtreibungen enthalten“, hatten Mitarbeiter der Presseabteilung von Google im Frühjahr in Großbritannien gegenüber britischen Zeitungen erklärt. Ein Sprecher von Google hatte ergänzt, dass gegenwärtig die juristischen Richtlinien von Google keine Werbung von Webseiten zuließen, die Abtreibung und religionsbezogene Inhalte enthielten.

Colin Hart, Direktor des „Christian Institute“, sah dies anders. „Abtreibung und religionsbezogene Inhalte als ‚inakzeptable Inhalte‘ zu bezeichnen, während gleichzeitig Pornographie zugelassen wird, ist lächerlich.“ Dieses Verhalten sei anti-religiöse Politik und widerspreche der Selbstdarstellung von Google, das sich der Öffentlichkeit als ein Unternehmen präsentiere, das für Meinungsfreiheit und den freien Ideenaustausch stehe, hatte er gegenüber der britischen Tageszeitung „Daily Mail“ betont. „Google hat nicht das Recht, religiöse Ansichten zu zensieren und gleichzeitig säkularen Gruppen das Recht auf freie Meinungsäußerung zuzugestehen“, so ein Sprecher des Instituts im April. „Google hat auch Werbung von Abtreibungsbefürwortern angenommen“, führte Mike Judge, Mitarbeiter des „Christian Institute“, hier an.

Google lenkt ein

Die neue Politik werde mit sofortiger Wirkung weltweit Anwendung finden, erklärte die Organisation nach der außergerichtlichen Einigung am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Zuvor hatte das Unternehmen betont, das Thema Abtreibung sei eine sehr emotionale Angelegenheit und Google ergreife für keine Seite Partei. Das „Christian Institute“ zeigte sich zufrieden über die Entscheidung von Google, in Zukunft grundsätzlich religiösen Gruppen die Werbung zum Thema Abtreibung auf ihrer Webseite zu gestatten. „Es geht hier um das wichtige Thema der Rede- und Religionsfreiheit, und wir freuen uns, dass Google hier entsprechend nachgegeben hat.“ (PRO)

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