Fernsehserie über den „Islamischen Staat“

Am Donnerstag und Freitag strahlt der Bezahlsender Sky die britische Serie „The State“ aus. Sie handelt von vier britischen Muslimen, die sich dem Islamischen Staat (IS) anschließen.
Von Jörn Schumacher
Die Serie „The State“ läuft in Deutschland auf National Geographic

Die vierteilige Serie „The State“ wurde Ende August bereits vom britischen Sender Channel 4 ausgestrahlt. Der britische Autor und Regisseur Peter Kosminsky zeigt vier junge Leute, die sich der Terrormiliz IS anschließen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) urteilt: „Selten wurde so eindrücklich vor dem Islamismus gewarnt.“

Zuvor war Kritik lautgeworden, die Terrorgruppe erhalte durch die Serie zu viel Aufmerksamkeit – also genau das, was sie will. Doch Regisseur Kosminsky hatte gegenüber britischen Zeitungen gesagt, er befürchte hingegen, die Serie könne Hass auf den Islam befördern. Die zwanzig Jahre alte Bethany Haines, deren Vater David 2014 von IS-Terroristen ermordet wurde, warnte in der Daily Mail vor der Serie und fragte, wie die Familien der Opfer eine solche Serie ertragen könnten.

Die Serie zeigt den 19-jährigen Jalal Hussein (Sam Otto), der herausfinden will, was mit seinem Bruder geschehen ist, der als Märtyrer für das „Kalifat“ gestorben sein soll. Sein Freund Ziyaad Kader (Ryan McKen ) will Kämpfer des IS werden, und die 18-jährige Ushna Kaleel (Havani Seth) möchte die Frau eines IS-Mannes werden. Die 26-jährige Chirurgin Shakira Boothe (Ony Uhiara) nimmt sogar ihren 9-jährigen Sohn mit auf die Reise.

Laut der FAZ zeige die Serie auf eindrückliche Weise, „wie es in einem ,Staat‘ zugeht, in dem Menschenverachtung Gesetz ist, in dem diejenigen das Sagen haben, die Andersgläubigen, Andersdenkenden oder einfach dem Nächstbesten das Menschsein absprechen und ihnen ohne Bedenken, in vermeintlich göttlichem Auftrag, aus Lust an der Macht über Leben und Tod, unvorstellbare Grausamkeiten antun.“ Die Serie zeige die Gehirnwäsche an Kindern, die zu Killern ausgebildet werden, wie die Erwachsenen einen Crashkurs im Töten bekommen und die Frauen mit den strengen Regeln des IS bekanntgemacht werden. „Es beginnt damit, dass sie das Haus nicht allein verlassen dürfen“, schreibt die FAZ. Die Religionspolizei habe ihre Augen überall. Außerdem thematisiere die Serie, wie es den verschleppten Jesidinnen ergeht, die von IS-Männer als Sexsklavinnen benutzt werden.

„The State“ läuft am Donnerstag und Freitag jeweils um 21 Uhr auf dem Abokanal National Geographic, zu empfangen über Sky. (pro)

Von: js

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