„Tacheles“: Huber für mehr Mission in Deutschland

H a n n o v e r (PRO) - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sich für mehr Mission in Deutschland ausgesprochen. Huber sagte bei der Aufzeichnung der Fernseh-Talkshow "Tacheles", die Kirche solle angesichts sinkender Mitgliederzahlen "mit Zuversicht und Gottvertrauen" ihre Botschaft zu verkündigen statt in eine "Kultur des Jammerns" zu verfallen.
Von PRO

„Viele Leute, denen die Kirche fremd geworden ist, sehnen sich nach dem Glauben“, sagte Huber am Dienstagabend während der Aufzeichnung in der evangelischen Marktkirche in Hannover.

Die Reformdebatte um die Zukunft der Kirche steht im Mittelpunkt der Talksendung. Grundlage der Diskussion sei das im Juli veröffentlichte Impulspapier „Kirche der Freiheit – Perspektiven für die Kirche im 21. Jahrhundert“, heißt es in der Ankündigung der Sendung. Danach soll in Zukunft Qualitätsmanagement Einzug halten in die Gemeinden. Kirchliche Aktivitäten sollen sich auf „Kernkompetenzen“ konzentrieren und auch die Frage, ob es weiterhin 23 Landeskirchen geben soll, werde gestellt.

Wenn nur 50 in den Gottesdienst kommen

Huber sagte zu diesem Thema, die Gemeinden dürften sich nicht damit zufrieden geben, wenn von rund 1.700 Mitgliedern 50 in den Gottesdienst kämen und acht bestimmten, was passiert. Die christliche Botschaft sei für alle Menschen bestimmt, „nicht nur für einen kleiner werdenden Kreis im engen Winkel“. Vorstellbare Modelle der Zukunft seien auch „Profilgemeinden“, die sich beispielsweise auf Kirchenmusik oder Jugendarbeit spezialisiert hätten.

Grünen-Politikerin fordert von Kirche klares Profil

Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt (Grüne), forderte ein klar erkennbares Profil der Kirche, denn viele Menschen seien heutzutage verunsichert und suchten Orientierung. Dabei müsse die Kirche für Menschen offen sein, die nicht schon von klein auf kirchlich geprägt seien. Und „die Menschen müssen wissen, was sie dort finden: Orientierung, Hilfe, feste Werte“, sagte Göring-Eckardt, die der EKD-Synode angehört. Es sei ein Vorteil, dass man sich an kirchlichen Werten auch reiben könne.

Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Professor Michael Hüther, riet der Kirche, sich auf ihre seelsorgerliche Aufgabe zu konzentrieren. „Sie sollte nicht in der Politik zu allem und jedem ihre Kompetenz reklamieren.“

Sendetermine von „Tacheles“:
Samstag, 9. und 16. September, jeweils um 22.15 Uhr bei Phoenix

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