Dokumentation über Wachkoma-Patientin Terri Schiavo

Der Fall der Wachkoma-Patientin Terri Schiavo bewegte vor vier Jahren die Weltöffentlichkeit. Die Gehirnschädigung der jungen Frau galt als unheilbar, ihr Mann verlangte die Abschaltung der lebenserhaltenden Systeme. Ihre Familie war dagegen. Nun ist eine Dokumentation auf DVD erschienen, die Terris Geschichte aus einer christlichen Perspektive beleuchtet.
Von PRO

Aufgrund einer Bulimieerkrankung erlitt Terri Schiavo 1990 einen Sauerstoffmangel, der schwere Gehirnschädigung nach sich zog. Von 1990 bis zu ihrem Tod 2005 befand sie sich in einem Wachkoma. Schiavos Ehemann Michael wollte, dass die Ernährungssysteme abgeschaltet werden. Terris Eltern Mary und Bob Schindler jedoch waren dagegen und hielten eine Heilung für möglich. Die behandelnden Ärzte sagten hingegen, es sei nicht mehr möglich gewesen, Terri aus dem Koma wieder aufzuwecken, da das Gehirn zu großen Schaden erlitten hatte. Der Rechtsstreit zog sich über Jahre hin und löste in den USA, aber auch in Europa eine Debatte über Bioethik und Sterbehilfe aus. Viele Christen argumentierten für das Recht auf Leben auch für scheinbar „unwertes Leben“.

Terris Eltern versuchten zu zeigen, dass ihre Tochter auf Kontakt aktiv reagiere, was Videoaufnahmen beweisen sollten. Ärzte erklärten die Bewegungen Terris jedoch als vegetative Reflexe, die nicht auf ein verbliebenes Bewusstsein hindeuteten. Nach jahrelangem Rechtsstreit wurde der Nahrungsschlauch am 18. März 2005 endgültig entfernt. 13 Tage später starb Terri aufgrund von Wassermangel.

Christin im Rollstuhl interviewte Experten und Angehörige

Die amerikanische Autorin und Moderatorin Joni Eareckson Tada hat Interviews mit Terris Familienangehörigen sowie mit Experten zum Thema geführt. Der Film „The Terri Schiavo Story“ von der Produktionsfirma „Franklin Springs“ will laut den Autoren „helfen, die Fakten zum Leben und Tod von Terri Schiavo umfassend darzustellen und zu hinterfragen“.

Die Dokumentation, die nun für 17,95 Dollar auf DVD erhältlich ist, lief bereits in zwei Teilen in der Fernsehsendung „Joni and Friends“. Eareckson Tada beteiligte sich damals selbst an den Protesten gegen die Abschaltung der lebenserhaltenden Systeme. Die gläubige Christin ist seit ihrem 18. Lebensjahr Querschnittsgelähmt und sitzt in einem Rollstuhl. „Ich musste dabei sein. Nicht nur als Person, die selbst eine Behinderung hat, sondern als Christin, denn Christen glauben an die heilige Unantastbarkeit des Lebens“, sagt Eareckson Tada heute.

Der Regisseur des Films, der Filmemacher Ken Carpenter, gründete „Franklin Films“ 1994. „Der Film motiviert Christen und rüstet sie mit Fakten rund um Terris Kampf aus, und er hilft ihnen, die kritischen Punkte des ethischen Themas von Leben und Sterben zu verstehen“, heißt es auf der Webseite zum Film. Der Film wurde dieses Jahr beim „San Antonio Independent Christian Film Festival“ als beste Dokumentation ausgezeichnet. (PRO)

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