Trucker-Gebetbuch veröffentlicht

V e c h t a (PRO) - Ein "Navigationsgerät für die Seele" nennt Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee den Band. Der Theologe Dietmar Kattinger hat Gebete für und von Fernfahrern gesammelt und in einem Buch zusammengefasst. Am Dienstag wurde das "Trucker-Gebetbuch" der Öffentlichkeit vorgestellt.
Von PRO

Lastwagenfahrer und Gebete? Eine Kombination, auf die nicht jeder sofort kommt. Dabei sind Fernfahrer tagtäglich „Leistungs- und Termindruck sowie der Verantwortung für sich selbst und für die anderen“ ausgesetzt, schreibt Verkehrsminister Tiefensee im Vorwort. Dazu sind die „Trucker“ oft stunden-, oder sogar tagelang allein unterwegs.

Dietmar Kattinger will diese Männer und Frauen „auf Achse“ mit seiner Gebete-Sammlung zu Gesprächen mit Gott ermuntern. In seinem Buch „Routenplaner. Gebete – nicht nur für LKW-Fahrer“, das er für das Bischöfliche Münstersche Offizialat im niedersächsischen Vechta herausgab, findet sich Besinnliches, aber auch Humorvolles.

„Ob Trucker beten, wussten wir bisher nicht“

„Ob und wie Trucker beten, wussten wir bisher nicht. Wahrscheinlich haben sie aber oft genug Grund dazu“, so der Theologe. Viele Fernfahrer, denen er die Idee vorstellte, seien begeistert gewesen, berichtet Kattinger. „Sie waren sehr interessiert und haben das Angebot dankbar angenommen.“

Unterstützt wurde sein Projekt von einer Spedition und vom Bundesverkehrsminister. Tiefensee schreibt im Vorwort: „Die Arbeit am LKW-Steuer ist und bleibt hart. Eine Arbeit, die wichtig ist für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze, für den Erhalt und die Mehrung unseres Wohlstandes.“ Rücksicht und Vernunft, Fairness und Solidarität sollten nach Meinung Tiefensees die „Leitplanken auf unseren Straßen im Interesse der Verkehrssicherheit sein“. Das Gebetbuch leiste dabei „vor allem eine Orientierungshilfe jenseits der vorgegebenen Fahrtrouten. Es ist wie ein Navigationsgerät für die Seele.“

Kürzestes Gebet hat fünf Wörter

Die Idee zum Buch kam dem Theologen Kattinger, nachdem er vor drei Jahren bereits ein plattdeutsches Gebetbuch veröffentlichte. Als er es einem Dominikanerpater überreichte, sagte dieser: „Das schenke ich meinem Bruder, der ist Fernfahrer. Der wird da reingucken, wenn er auf das Abladen seiner Fracht warten muss.“ Im Mai startete Kattinger einen Aufruf an alle Fernfahrer im deutschsprachigen Raum: Sie sollten ihm Gebete schicken. 193 Einsendungen kamen in Vechta an, davon wurden schließlich 139 im Buch abgedruckt. Doch nur etwa 15 Prozent davon sind von Truckern. Viele Gebete stammen von den Ehefrauen, den Eltern und den Kindern von Fernfahrern. Das kürzeste Gebet wählte Kattinger übrigens beinahe als Buchtitel aus: „Nun los, in Gottes Namen!“

„Routenplaner. Gebete – nicht nur für Lkw-Fahrer“ Dietmar Kattinger (Hg.), dialogverlag Münster 2008, 230 Seiten, 6,80 Euro ISBN 978-3-937961-74-3

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