Bedford-Strohm ist Ehrenbürger von Palermo

Heinrich Bedford-Strohm gehört nun zu den Honoratioren von Palermo. Wegen seines Engagements für die Seenotrettung von Flüchtlingen erhielt der Ratvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Ehrenbürgerwürde der Stadt.
Von Norbert Schäfer
Für Heinrich Bedford-Strohm ist die Rettung in Seenot geratener Menschen eine christliche Pflicht

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ist Ehrenbürger von Palermo. Nach Angaben einer EKD-Pressemitteilung vom Freitag verlieh der Bürgermeister der Stadt, Leoluca Orlando, am Freitag im Rathaus der Stadt die Auszeichnung.

Zur Begründung führte der Bürgermeister an: „Zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Bischof Heinrich Bedford-Strohm hat mich die Überzeugung geführt, dass wir viele Ideen in Bezug auf Einwanderungspolitik, Willkommenskultur, Asylrecht und Seenotrettung teilen.“ Wie Palermo engagiere sich auch die EKD und insbesondere der Ratsvorsitzende darum, eine Lösung „zu einem epochalen Phänomen zu finden, um Menschen, die auf der Flucht sind vor Krieg, Terror und Verfolgung, auf ihrer Suche nach einem besseren Leben zu helfen“, lautet es in der Pressemitteilung.

Liebe und Hoffnung haben keine Nationalität

Vier Monate nach ihrem gemeinsamen „Palermo-Apell“ – darin hatten der Bürgermeister und der EKD-Ratsvorstitzende einen Verteilmechanismus für Bootsflüchtlinge auf europäischer Ebene gefordert – haben Orlando und Bedford-Strohm erneut einen Aufruf an die Regierungen, Parlamente und die Kommission der Europäischen Union gerichtet. Sie bitten um die Freigabe aller beschlagnahmten oder festgehaltenen Rettungsschiffe im Mittelmeerraum.

In dem am heutigen Freitag veröffentlichten Papier fordern Bedford-Strohm und Orlando nach Angaben der EKD, „die Kriminalisierung und Behinderung der zivilen Seenotrettung“ sofort zu beenden. Die beiden wollen zudem erreichen, dass die staatliche Seenotrettung im Mittelmeer wieder aufgenommen wird. „Seenotrettung ist eine staatliche Aufgabe, die durch die europäischen Regierungen wahrgenommen werden muss“, erklärten Orlando und Bedford-Strohm. Die europäischen Regierungen hätten bis heute keine klare Vision für eine Lösung jener humanitären Katastrophe, die sich seit Jahren im Mittelmeer abspiele. „Not, Leid und Verzweiflung haben keine Nationalität. Und Glaube, Liebe und Hoffnung haben auch keine Nationalität.“

Von: Norbert Schäfer

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